Bargteheide. Was kommt im nächsten Jahr auf Sie zu? Was sind die großen Projekte vor Ihrer Haustür und in der Nachbarschaft? Ein Überblick.

Die Stadt Bargteheide steht in diesem Jahr vor einer wichtigen Entscheidung: Wer soll die Stadtverwaltung in den kommenden sechs Jahren führen? Momentan gibt es zwei Bewerberinnen, die in weiten Teilen der Kommunalpolitik umstrittene Amtsinhaberin Birte Kruse-Gobrecht und die ebenfalls parteilose Gabriele Hettwer. Wer das Rennen macht, entscheiden die Bürger parallel zur Landtagswahl am 8. Mai.

Über Ostern müssen sich die Bargteheider und ihre Gäste auf Verkehrsbehinderungen an der wichtigen Ostverbindung zu den Autobahnen 1 und 23 einstellen. Eine Woche lang will die Deutsche Bahn die marode Brücke über die Lohe sanieren. Im Amt Bargteheide stechen vor allem die Fertigstellung des Katastrophenschutzzentrums des Kreises in Hammoor und die Erneuerung des Trinkwassernetzes heraus.

1. Städtebauförderung wird forciert

Im Frühjahr 2022 sind das zweite Dialogforum und weitere Expertenanhörungen vorgesehen. Der Entwurf für das integrierte Entwicklungskonzept soll dann im zweiten Halbjahr fertiggestellt und der Kommunalpolitik zur Entscheidung übergeben werden.

2. Wiedereröffnung des Freibads

Freibad Bargteheide
Freibad Bargteheide © HA | BINA ENGEL

Zum Start in die neue Saison erstrahlt das Freizeitbad am Volkspark in frischem Glanz. Durch den Neubau eines modernen Umkleide- und Personaltrakts samt Kasse und Kiosk wird es erheblich aufgewertet. Im Zuge dessen wird unter anderem ein neues Kassen- und Zutrittssystem mit modernen Drehkreuzen und Kassenautomaten installiert. Das hohe Investitionsvolumen wird sich aber auf die zukünftige Gestaltung der Eintrittspreise auswirken. Vor allem Dauerkarten sollen nach einem ersten Entwurf deutlich teurer werden. „Die neue Tarifstruktur wird voraussichtlich Ende März von der Stadtvertretung beschlossen werden“, so Stadtsprecher Alexander Wagner.

3. Kleines Theater bekommt barrierefreien Zugang

Um den Saal des Kleinen Theaters künftig barrierefrei betreten zu können, soll ein Anbau auf der Rückseite des Gebäudes geschaffen werden. Die Planung und Durchführung soll Anfang des Jahres auf den Trägerverein übertragen werden. Zur Umsetzung wurden von der Kommunalpolitik bereits 500.000 Euro bewilligt. Darüber hinaus sollen jedoch weitere Fördermittel beantragt werden.

4. Bessere Beleuchtungsanlagen für den TSV Bargteheide

Für eine bessere Sicht bei der Ertüchtigung in den Abendstunden sollen die Flutlichtanlagen auf den Bargteheider Sportplätzen, die regelmäßig vom TSV Bargteheide genutzt werden, auf- und umgerüstet werden. Dafür werden von der Stadt insgesamt 155.000 Euro bereitgestellt. Auch hier soll die Umsetzung in die Hände des Vereins gelegt werden. Weitere Fördermittel sind beantragt.

5. Der Bahnhof bekommt eine neue Fahrradabstellanlage

Die Fahrradstände am Bahnhof Bargteheide sind zumeist vollständig ausgelastet
Die Fahrradstände am Bahnhof Bargteheide sind zumeist vollständig ausgelastet © Lutz Kastendieck | Lutz Kastendieck

Bessere und sicherere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder sind schon lange in der Diskussion, mehrere Vorschläge liegen auf dem Tisch. Nach einem Beschluss in den zuständigen Ausschüssen soll nun endlich eine Variante auf der Westseite des Bahnhofs umgesetzt und die dafür erforderlichen Fördermittel eingeworben werden. Vorgesehen ist eine Anlage, in der Fahrräder diebstahlsicher untergebracht werden können.

6. Einführung von drei Stadtringbuslinien

Zur besseren Erschließung des Stadtgebiets werden voraussichtlich zum Fahrplanwechsel 2022/2023 drei Ringbuslinien eingerichtet. Sie sollen im 30- beziehungsweise 60-Minuten-Takt die Wohngebiete im Außenbereich an die Innenstadt, den Bahnhof, sowie weitere Verbindungen wie die Linie 8106 in die Gewerbegebiete anbinden. Übergeordnetes Ziel sei es allerdings auch, durch das attraktive Nahverkehrsangebot das Stadtzentrum und das Bahnhofsumfeld weiter vom Autoverkehr zu entlasten.

7. Umbauten am Bahnhof im Zuge der S 4-Planungen

In enger Abstimmung mit der Deutschen Bahn wird am Bahnhof Bargteheide für die S-Bahnlinie 4 vom Hamburger Hauptbahnhof nach Bad Oldesloe gebaut. Dabei wird es zu Anpassungen der Bahnsteige und der Trassenführung auf der Ostseite kommen. In diesem Zusammenhang wird weiter über den Neubau einer Personenunterführung diskutiert. In den Osterferien will die Bahn zudem eine umfassende Sanierung der Bahnbrücke über die Lohe vornehmen.

8. Wiedervernässung des Bargteheider Moors

In der ersten Jahreshälfte wird das Ergebnis der Klimawirksamkeitsprüfung für das Bargteheider Moor erwartet. Daraus ergeben sich dann weitere Schritte für das angestrebte Vorhaben, das Moor gemeinsam mit der Gemeinde Delingsdorf und der Stiftung Naturschutz als wertvollen CO2-Speicher wieder zu vernässen. Dafür müssten unter anderem Drainagen entfernt und Flächenanteile aus der landwirtschaftlichen Nutzung genommen werden.

9. Änderung des B-Plans 16a Kruthorst/Am Maisfeld

Als vorrangiges Bauleitplanverfahren steht die dritte Änderung des Bebauungsplans 16a an. Auf dem Areal Kruthorst/Am Maisfeld sollen durch die Stadtwerke Bargteheide als Bauherr öffentlich geförderte Wohnungen entstehen. Vorausgegangen waren entsprechende Grundsatzbeschlüsse der Stadtvertretung. Dadurch sollen die Stadtwerke in die Lage versetzt werden, selbst Wohnungsbau zu betreiben, um auf den wachsenden Druck am Bargteheider Wohnungsmarkt zu reagieren.

Projekte im Amt Bargteheide-Land

10. Amtsverwaltung

Vorangetrieben werden die Planungen für einen Neubau des Bauhofs. Für Erneuerungen im Trinkwassernetz werden 200.000 Euro bereitgestellt. Zudem sollen ein Organisationsgutachten und ein Klimaschutzkonzept erstellt werden.

11. Bargfeld-Stegen

Zur Bewahrung des kulturellen Landeserbes sollen die Planungen zur Ertüchtigung der Burganlage Stegen fortgesetzt werden. Dafür sind 700.000 Euro und Fördermittel von 355.000 Euro vorgesehen. Für den Bauhof ist der Erwerb eines neuen Traktors geplant.

12. Delingsdorf

Die Straßenbeleuchtung wird auf LED umgestellt. Die Freiwillige Feuerwehr plant den Erwerb neuer Einsatzschutzkleidung und will die Planungen für ein neues Feuerwehrgerätehauses abschließen. Mit dem Bau soll noch 2022 begonnen werden. Außerdem ist die Umsetzung von Lärmschutzmaßnahmen am Sportplatz Lohe vorgesehen.

13. Elmenhorst

Baustart eines neuen Feuerwehrgerätehauses für 2,5 Millionen Euro: Der Bauantrag ist gestellt, ein Förderbescheid über 750.000 Euro von Land und Bund zur Dorfkernentwicklung ist gerade eingegangen. 360.000 Euro waren bereits bewilligt. Nun soll ausgeschrieben werden, um im Frühjahr den ersten Spatenstich machen zu können. Vorangetrieben werden sollen zudem die Planungen für eine seniorengerechte Wohnanlage in der Sülfelder Straße, für ein neues Gewerbegebiet in der Bargfelder Straße sowie die Erweiterung eines weiteren Regenrückhaltebeckens an der Jersbeker Straße im Ortsteil Elmenhorst.

14. Hammoor

Das Katastrophenschutzzentrum in Hammoor.
Das Katastrophenschutzzentrum in Hammoor. © Kreis Stormarn | Kreis Stormarn

In der Gemeinde steht erstmals die Erhebung von Gebühren für die Niederschlagswasserbeseitigung an. Auch in Hammoor beginnen die Planungen für den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses. Fortgesetzt werden die gemeinsamen Planungen für den Autohof an der Autobahn 1 durch die Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn (WAS), den Investor und die Gemeinde (B-Plan 17) sowie die Ortsumgehung durch das Land Schleswig-Holstein. Außerdem soll im Frühjahr das neue Katastrophenschutzzentrum des Kreises Stormarn fertiggestellt werden.

15. Jersbek

Abgeschlossen werden sollen die Planung und Erschließung des Neubaugebietes südwestlich der Straße Isenbek im Ortsteil Jersbek. Parallel startet die Ausschreibung für den Verkauf der dort entstehenden zehn Baugrundstücke. Die Freiwilligen Feuerwehren wollen ein neues Mehrzweckfahrzeug anschaffen, die Notstromversorgung für die Gerätehäuser sicherstellen und einen stellvertretenden Wehrführer wählen. Vorgesehen ist der Baubeginn für ein Regenrückhaltebecken im Ortsteil Klein Hansdorf.

16. Nienwohld

Die Gemeinde will ihr Ortskernentwicklungskonzept vollenden und eine Notstromversorgung für das Gemeindehaus beschaffen.

17. Todendorf

Für 400.000 Euro und noch einzuwerbende Zuschüsse sollen die Freizeitfläche am Sportplatz mit Basketballplatz, Bouleplatz, Skateanlage und Sitzbanküberdachungen, sowie der Sportplatz selbst mit Gerätehaus überplant werden. Für den Neubau und die Erweiterung von Regenrückhaltebecken werden 650.000 Euro bereitgestellt. Und die Feuerwehr erhält einen neuen Mannschaftstransportwagen.

18. Tremsbüttel

Die Gemeinde erhebt erstmals Gebühren für die Niederschlagswasserbeseitigung. Der Straßenbau in der Ortsdurchfahrt (K 12) steht vor dem Abschluss. Für die Sanierung von Feuerlöschteichen werden 90.000 Euro bereitgestellt. Geplant wird der Anbau einer Mensa am Kindergarten. Überarbeitet werden sollen der Flächennutzungs- und der Landschaftsplan.

19. Schulverband

Geplant sind die Installation neuer Lüftungsanlagen in allen drei Sporthallen der beiden Verbandsschulen und die Schaffung der erforderlichen digitalen Infrastruktur in den Schulgebäuden.