Ahrensburg. Umweltausschuss beschließt Ausarbeitung eines Gutachtens für 80.000 Euro. Derzeit ist noch kein Gebäude treibhausgasneutral.

Wie viel klimaschädliche Emissionen verursachen die Stadt Ahrensburg, ihre Bewohner und die dort ansässigen Unternehmen? Eine Antwort darauf soll eine CO2-Gesamtbilanz für die Schlossstadt liefern, die die Verwaltung im kommenden Jahr in Zusammenarbeit mit einem externen Fachbüro erstellen soll. Das hat der Umweltausschuss am Mittwoch beschlossen und ist damit einem gemeinsamen Antrag von CDU und Grünen gefolgt.

Politiker wollen Gutachten über Ahrensburgs Treibhausgas-Bilanz erstellen lassen

In die Untersuchung sollen Energieverbrauch und Verkehr mit einbezogen werden. Neben Kohlenstoffdioxid sollen auch andere Treibhausgase wie Methan und Lachgas berücksichtigt werden. Die Bilanz soll als Grundlage dienen, um daraus eine Prioritätenliste für Investitionen in den kommenden Jahren abzuleiten. Ziel sei es, „mittelfristig eine Klimaneutralität der Stadt Ahrensburg zu erreichen.“ Ein Zeit- und Kostenplan für die notwendigen Klimaschutzmaßnahmen sei notwendig, um deren Finanzierung und Umsetzung sicherzustellen.

Umweltausschuss möchte 80.000 Euro im Haushalt bereitstellen

Für die Bilanz sollen in den Haushalt für das kommende Jahr 80.000 Euro eingestellt werden. Die Verwaltung soll auch prüfen, ob es Fördermittel für die Bilanz gibt. Die Vorbereitungen für das Projekt hatten bereits unter der ehemaligen Klimaschutzmanagerin Jule Lehmann, die die Schlossstadt inzwischen verlassen hat, begonnen. Die Federführung soll nun ihr Nachfolger übernehmen. Dieser wird die Stelle laut Verwaltung zum 1. Dezember antreten.

Klimaschutzgesetz schreibt Kommunen Treibhausgasneutralität bis 2045 vor

Hintergrund des Vorhabens ist das im August in Kraft getretene neue Klimaschutzgesetz der Bundesregierung, das den Kommunen das Erreichen der Treibhausgasneutralität bis spätestens 2045 vorschreibt. Bislang genügen in Ahrensburg nicht einmal die städtischen Liegenschaften diesem Maßstab. „Derzeit erfüllt kein städtisches Gebäude die Kriterien des Bundes, weil überall noch mit Gas geheizt wird“, sagte Ahrensburgs Energiemanager Dominic Demme im Umweltausschuss.

FDP und WAB stimmen gegen die Kohlendioxid-Bilanz

Durch den Stromverbrauch der öffentlichen Liegenschaften seien beispielsweise im Jahr 2019 1094 Tonnen CO verursacht worden, durch den Gasverbrauch 2607 Tonnen. Am Ende stimmten neben neben CDU und Grünen auch SPD und Linke für die Bereitstellung der Haushaltsmittel für die Bilanz. FDP und Wählergemeinschaft WAB votierten dagegen.