Bargteheide. Kleines Theater geht Kooperation mit Green Screen Festival ein. Dokumentationen nach wie vor ganz oben auf Beliebtheitsskala.
Ein Hai macht Jagd auf Vögel, eine Echse grast unter Wasser, ein Feldhamster stopft sich die Backentaschen voll und ein Leopard pirscht sich im hohen Steppengras an sein Opfer heran: Diese Tiere zählen zu den Stars einer Reihe von sechs Naturfilmen, die das Kino im Kleinen Theater Bargteheide ab Dienstag, 14. September, in Kooperation mit dem 15. Internationalen Green Screen Festival in Eckernförde zeigt.
Filmteam begleitet Feldhamster durchs Jahr
Auf Initiative von Norbert Ohl vom Kinovorstand des Theatervereins, der eine besondere Verbindung zu Eckernförde hat. Er sagt: „Ich bin dort zur Schule gegangen.“ Das Naturfilmfestival sei das größte seiner Art in Europa – und das ausgerechnet in einem Ort ohne eigenes Kino, wie er mit einem Schmunzeln anmerkt. Daher würden Kirchenräume, die Stadthalle oder andere Orte kurzerhand zum Kinosaal umfunktioniert. Besonders hat es Ohl die Festivalatmosphäre mit ihrem ganz eigenen Charme angetan. Er sagt: „Die ganze Organisation wird durch ein großes Team von engagierten, fleißigen Ehrenamtlern gestemmt.“ Das sei im Kleinen Theater genauso, weswegen „wir uns mit dem Festival auch sonst sehr verbunden fühlen“.
Eines jedenfalls hat Bargteheide Eckernförde voraus: das Kino. Es ist eine von 19 Vorführungsstätten in Schleswig-Holstein und Dänemark, durch die das Festival in diesem Jahr tourt. In Bargteheide sind drei Vorführungen geplant: Am Dienstag, 14. September, begleitet Uwe Müller ab 19.30 Uhr in seinem Film „Der kleine Held vom Hamsterfeld“ die niedlichen Nager durch die Jahreszeiten. Dazu schildert er das meist im Verborgen bleibende Leben der vom Aussterben bedrohten Feldhamster aus Sicht der kleinen Überlebenskünstler, die im Alltag vielfältige Herausforderungen meistern müssen.
Filme sind sonst nicht auf Leinwand zu sehen
Norbert Ohls Vorstandskollege Melvin Jäpel erläutert, warum die Dokumentationen jeweils im Doppelpack gezeigt werden. Er sagt: „Da die einzelnen Filme nur etwa eine Dreiviertelstunde dauern, haben wir jeweils thematisch passende miteinander kombiniert.“ Ein Vorteil, der den Kinobesuchern noch mehr Abwechslung verspricht. Auf das Hamsterabenteuer folgt eine Pferdedokumentation, denn wie die Feldhamster sind auch die Przewalski-Pferde in ihrem Bestand stark gefährdet. „Ungarns wilde Pferde“ erzählt die Geschichte eines Fohlens, das inmitten der grasbewachsenen Ebenen von Ungarn im Schutz einer Herde aufwächst.
Norbert Ohl ist überzeugt, dass das Angebot beim Publikum gut ankommt. Er sagt: „Es gibt unter unseren Besucher einen harten Kern, der sich solche Naturfilme und Dokumentationen wünscht und anschaut.“ Das Thema Natur und Umwelt liege vielen Bargteheidern und dem Kinoteam am Herzen. Die Zuschauer hätten die einmalige Gelegenheit, Filme, die nicht das klassische Kinoformat aufweisen und sonst nur im Fernsehen und auf Doku-Channels gezeigt werden, bei perfekter Kinotechnik auf der großen Leinwand zu erleben.
Publikum erlebt Leoparden auf Beutejagd
Am Donnerstag, 16. September, geht es ab 15.30 Uhr um ein Tier, das ganz an der Spitze der Nahrungskette steht: Die beiden Filme „Olimba, Königin der Leoparden“ und „Das Jahr des Schneeleoparden“ erzählen in dramatischen Bildern von der Jagd auf Beutetiere im südlichen Afrika und dem Überlebenskampf im kargen tibetischen Hochland.
Am Freitag, 17. September, beginnt um 19.30 Uhr eine spektakuläre Reise in eine Unterwasserwelt. In „Die Haie von Hawaii“ kann das Publikum die Jäger hautnah erleben. „Terra X: Ein perfekter Planet: Ozeane“ präsentiert faszinierende Lebensformen am und im Wasser rund um den Globus. Anja Kuhr vom Festivalteam moderiert den Abend, mit dem die Reihe des Green Screen Festivals im Bargteheider Kino zu Ende geht.