Bad Oldesloe. Neubau der Feuerwache im Oldesloer Ortsteil Rethwischfeld soll vorgezogen werden. Eigentlich war nur eine Fahrzeughalle angedacht.
Die Freiwillige Feuerwehr in Rethwischfeld bekommt nun doch ihren Neubau. Ursprünglich wollte die Stadt in dem Oldesloer Ortsteil lediglich eine Fahrzeughalle errichten. Doch durch Verzögerungen geht eine Förderung durch das Land voraussichtlich verloren, das Projekt hätte ins kommende Jahr verschoben werden müssen.
Das veranlasste die Stadtverwaltung jetzt dazu, umzudenken. Eine größere Erweiterung oder ein Neubau wäre in den kommenden Jahren ohnehin nötig geworden. Dieser soll jetzt vorgezogen werden. Der Wirtschafts- und Planungsausschuss hat einer Neuplanung bereits zugestimmt. „Den ursprünglichen Auftrag, eine Garage zu bauen, haben wir lange verfolgt. Aber auch die Feuerwehr war damit nicht ganz zufrieden“, sagte Bürgermeister Jörg Lembke. Gebaut werden sollte trotzdem. Auch Teile der Lokalpolitik hatten Bedenken. Jetzt haben bürokratische Vorgänge das Projekt beerdigt.
„Der Kampfmittelräumdienst benötigt für eine Untersuchung 27 Wochen und das führt dazu, dass wir die bewilligten Fördermittel in diesem Jahr nicht mehr ausgeben können und zurückgezahlt werden müssen“, so der Verwaltungschef. Das führte in der Verwaltung dazu, den Anbau zu überdenken. Zumal angesichts immer höherer Rohstoffpreise auch mit einer Steigerung der Gesamtkosten zu rechnen ist.
Sanierungsstau in allen Oldesloer Wehren
Lembke: „Statt eine Garage an das bestehende Gebäude zu bauen, wollen wir den Holzschuppen im hinteren Teil des Geländes abreißen und dort ein neues Gerätehaus bauen.“ Nach Fertigstellung werde die Feuerwehr umziehen und das jetzige Gerätehaus könne zu einem Gemeinschaftshaus für die Rethwischfelder umfunktioniert werden.
Für die Feuerwehr ist diese Entwicklung ein Glücksfall. „Wir haben bei sämtlichen Wehren im Stadtgebiet einen Sanierungsstau“, sagt Gemeindewehrführer Olaf Klaus. Hinzu kommt, dass von den Feuerwehren immer mehr Sicherheitsbestimmungen erfüllt werden müssen. Etwa eine sogenannte Schwarz-Weiß-Trennung. Das bedeutet, dass Feuerwehrleute nach einen Einsatz ihre Kleidung in einem extra dafür vorgesehenen Raum ausziehen und anschließend duschen müssen. Erst dann darf die private Kleidung angezogen werden.
Das stellt gerade für kleinere Wehren ein großes Problem dar. Der Platzbedarf steigt. Deshalb kommen auch auf die Gerätehäuser in Seefeld und Poggensee bauliche Veränderungen zu. Allerdings erst nach Rethwischfeld. Dort soll zuerst gebaut werden.
Freude auch bei der FDP und der Wählergemeinschaft Freie Bürger Oldesloe (FBO). Beide Fraktionen hatten sich für einen Neubau eingesetzt. Manfred Lieder (FBO): „Ich finde es absolut erfreulich, dass die Interessen der Freiwilligen Feuerwehr jetzt Anklang finden.“
Die Zukunft des Gerätehauses in Rethwischfeld ist schon seit dem Jahr 2016 auf der politischen Agenda. Die Verwaltung wurde damals vom Finanzausschuss beauftragt, vor dem Hintergrund der Aufnahme des Musikzuges der Feuerwehr in der Ortswehr Rethwischfeld die Errichtung einer neuen frei stehenden Garage auf dem Gelände der Feuerwache zu planen. Die alte Garage aus Holz ist marode und sollte durch einen Neubau ersetzt werden, der neben dem Einsatzfahrzeug auch den Anhänger des Musikzuges beherbergt.