Barsbüttel. In Willinghusen sollen drei Mehrfamilienhäuser mit 27 Mietwohnungen entstehen. Baugenossenschaft hat Interesse an einer Umsetzung.

Der Siedlungsdruck ist groß in der Hamburger Metropolregion. In vielen Stormarner Kommunen fehlen Wohnungen, vor allem öffentlich geförderte. Barsbüttel ist bestrebt, die Not zu lindern und bringt jetzt ein neues Baugebiet auf den Weg. Es befindet sich an der Barsbütteler Landstraße im Ortsteil Willinghusen. Dort sollen drei Mehrfamilienhäuser entstehen mit jeweils neun Mieteinheiten. Einen Interessenten, der das Projekt umsetzen will, gibt es schon.

Das Areal ist Eigentum der Gemeinde. Dort ist auch eine Feuerwache sowie eine Kindertagesstätte vorgesehen. Die Willinghusener Wehr soll umziehen, weil das jetzige Gerätehaus neben der Grundschule zu klein ist und die Sicherheitsanforderungen nicht mehr erfüllt. Zudem hat die Bildungseinrichtung dann Erweiterungsmöglichkeiten. Eine Arbeitsgruppe aus Politik, Verwaltung und Feuerwehr ist noch damit beschäftigt, das Wachengebäude abzustimmen. „2022 soll mit dem Bau begonnen werden“, sagt Bürgermeister Thomas Schreitmüller. Er befürwortet auch Wohnungen an dieser Stelle in Weiterführung der vorhandenen Bebauung.

Grundstücke sind bis zu 1050 Quadratmeter groß

Grünen-Fraktionschef Joachim Germer will mindestens einen 30-Prozent-Anteil von Sozialwohnungen.
Grünen-Fraktionschef Joachim Germer will mindestens einen 30-Prozent-Anteil von Sozialwohnungen. © Unbekannt | René Soukup

Im Planungsausschuss an diesem Donnerstag steht das Thema auf der Tagesordnung. Die Verwaltung präsentiert einen Beschlussvorschlag: Demnach sollen im Entwurf des Bebauungsplans Flächen für die drei Gebäude festgesetzt werden. In einem Lageplan sind die Grundstücke eingezeichnet und 950, 980 sowie 1050 Quadratmeter groß. Die Zustimmung gilt als sicher.

„Von uns aus dürfte es auch ein bisschen größer sein“, sagt der Grünen-Fraktionsvorsitzende Joachim Germer. Der Anteil der Sozialwohnungen müsse mindestens 30 Prozent betragen. Ein Befürworter ist auch Klaus-Jürgen Krüger, der stellvertretende SPD-Fraktionschef: „Ich bin sicher, dass es so kommt. Wir müssen etwas tun.“ Der Sozialdemokrat wünscht sich in allen Neubaugebieten Barsbüttels Mehrfamilienhäuser mit günstigen Mieten. Rainer Eickenrodt, Fraktionsvorsitzender der Wählergemeinschaft Bürger für Barsbüttel (BfB), sagt über Wohnungen an der Barsbütteler Landstraße: „Das ist in unserem Sinne. Es könnten auch gerne vier Gebäude sein.“

Areal soll über Stormarner Bündnis für bezahlbares Wohnen angeboten werden

Sein Pendant von der CDU, Henri Schmidt, argumentiert defensiver. „Mich hat der Entwurf überrascht, weil ich an eine Einfamilienhaussiedlung gedacht habe.“ Man müsse ein Gleichgewicht schaffen. „Aber die Tür für größere Gebäude ist für mich nicht zu.“ Wenn Baurecht geschaffen ist, will die Gemeinde das Grundstück über das Stormarner Bündnis für bezahlbares Wohnen anbieten. Die Allianz wurde im April 2018 gegründet. 36 Städte und Gemeinden, der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Nord (BFW) sowie acht Bauunternehmen und der Kreis gehören ihr an. Die Behörde in Bad Oldesloe vermittelt zwischen Kommunen und den Partnern aus der Wirtschaft.

Dazu zählt auch die Baugenossenschaft Sachsenwald mit Sitz in Reinbek. Sie hat jüngst ihr Geschäftsgebiet erweitert mit dem ersten Projekt in Willinghusen gegenüber dem Sportplatz. Das Mehrfamilienhaus hat 16 Zwei- und vier Dreizimmerwohnungen. Die Kaltmiete beträgt acht Euro für den Quadratmeter, alle Einheiten sind öffentlich gefördert. Das Investitionsvolumen beträgt rund vier Millionen Euro. Die Vorstände haben bereits Interesse signalisiert, hinter der geplanten Feuerwehrwache aktiv zu werden. „Die Baugenossenschaft Sachsenwald ist Favorit, denn mit ihr haben wir gute Erfahrungen gemacht“, sagt Rainer Eickenrodt.

Planungsausschuss Barsbüttel,Donnerstag, 3. Juni, 19 Uhr, Aula der Gemeinschaftsschule, Soltausredder 28.