Barsbüttel. WAS wählt 13 Unternehmen aus, die sich auf elf Hektar im erweiterten Barsbütteler Gewerbegebiet verteilen. Es gab rund 90 Bewerber.
Es geht voran im erweiterten Barsbütteler Gewerbegebiet an der Rahlstedter Straße. Der Weg durch das Areal ist inzwischen so hergerichtet, dass schwere Fahrzeuge passieren können. Georg Frank, Interimsgeschäftsführer der für die Erschließung zuständigen Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn (WAS), rechnet im Spätsommer mit dem Baubeginn von Gebäuden. Er und sein Team haben 13 Firmen unter rund 90 Bewerbern ausgesucht, die sich auf elf Hektar verteilen. Die Flächen sind für die Unternehmen reserviert. „Wir sind kurz davor, die ersten beiden Grundstücke zu verkaufen“, sagt Frank.
Betriebe müssen 185 Euro für den Quadratmeter zahlen, denn die Lage an der Autobahn-1-Anschlussstelle ist exponiert. Namen will Frank noch nicht verraten, berichtet aber von drei großen, acht mittleren und zwei Kleinunternehmen. „Es handelt sich dabei um produzierendes Gewerbe aus dem Metallbereich, eine Firma aus der Lebensmittelbranche, die Produkte aus dem asiatischen Raum vertreibt. Vertreten sind auch die IT-Branche und das Handwerk.“ Er rechnet mit mindestens 330 neuen Arbeitsplätzen. 70 Prozent der auserkorenen Firmen sind aus Barsbüttel und wollen sich vergrößern. Sie wurden bevorzugt behandelt, das ist mit der Gemeinde so vereinbart.
Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn investiert rund 16 Millionen Euro
Die Gewerbegebietserweiterung umfasst 15 Hektar, vier davon gehen an Möbel Höffner. Das Unternehmen eröffnete seine Filiale in Barsbüttel 2005, will weitere Stellplätze für Lastwagen schaffen und das Logistikzentrum ausbauen. Im Vorfeld hatte es mit der Gemeinde ein Grundstück getauscht wegen der Zufahrt ins neue Areal. Darüber verhandelten beide Seiten lange. Im September vergangenen Jahres war offizieller Spatenstich mit Bürgermeister Thomas Schreitmüller und Landrat Henning Görtz, der zugleich WAS-Aufsichtsratsvorsitzender ist. Die Gesellschaft investiert rund 16 Millionen Euro in das Projekt. Sie zahlt allein eine Million Euro an die Gemeinde für rund 58.000 Quadratmeter Ausgleichsflächen in den Ortsteilen Stellau und Willinghusen samt Unterhaltspflege über 20 Jahre sowie Kosten für Knickausgleich. Das Gewerbegebiet wächst auf 143 Hektar.
Quadratmeter in Stapelfeld soll 220 Euro kosten
Die Gemeinde hat bei der Vergabe der Grundstücke ein Mitspracherecht. Der Fokus liegt auf Firmen, die viele Arbeitsplätze schaffen und reichlich Gewerbesteuer zahlen. Das Geld kann Barsbüttel gut gebrauchen. Die Schulden von derzeit 22 Millionen Euro verdoppeln sich laut Prognose bis 2024. Spezielle Firmen waren grundsätzlich aus dem Wettbewerb um die begehrten Plätze ausgeschlossen, zum Beispiel Teppich- und Küchenspezialhäuser, Möbel-Fachmärkte sowie Einrichtungsspezialisten. Möbel Höffner möchte in unmittelbarer Nachbarschaft keine Konkurrenz haben. Das Haus in Barsbüttel gilt als Aushängeschild des Unternehmens.
Auf der Erschließungsstraße fehlt noch die letzte Asphaltschicht. Sie wird erst aufgetragen, wenn alle Gebäude errichtet sind. Die WAS strebt den Projektabschluss Ende 2023 an. Dann sind auch Parkstreifen und Gehwege fertig. Firmen, die in Barsbüttel nicht zum Zug kommen, haben noch eine Alternative: In Stapelfeld erschließt die Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft vorerst rund acht Hektar des ersten grenzübergreifenden Gewerbegebiets der Bundesländer Schleswig-Holstein und Hamburg. „Unternehmen haben sich bei uns für beide Standorte beworben“, sagt Frank. In Stapelfeld müssen sie mehr zahlen als in Barsbüttel. 220 Euro soll der Quadratmeter kosten. Als Grund nennt der Interimsgeschäftsführer unter anderem „hohe Investitionen für die Einmündung sowie die Ertüchtigung der Landesstraße“.