Barsbüttel. Höfe mit Folien auf den Feldern beginnen mit der Ernte. Preise liegen auf dem Vorjahresniveau. Das sind die Anbieter im Kreis.

In Stormarn startet die Spargelsaison. Allerdings sind die Mengen, die in den Hofläden zum Verkauf stehen, noch überschaubar. Die meisten Betriebe beginnen erst Mitte bis Ende April mit der Ernte. Die Bauern in Schleswig-Holstein setzen dieses Jahr noch stärker auf Direktvermarktung, weil der Absatz über die Gastronomie in großen Teilen, wie bereits im Vorjahr, wieder fehlt.

Auf Hof Soltau im Barsbütteler Ortsteil Stemwarde sind die ersten Erntehelfer seit Freitag im Einsatz. Der Hofladen bietet das Gemüse an, solange der Vorrat reicht. Die Organisation der ausländischen Mitarbeiter habe gut geklappt, so Inhaber Bastian Soltau. „Im Vorwege haben wir geklärt, wie die Erntehelfer zu uns kommen. Die Modalitäten kannten wir ja aus dem vergangenen Jahr“, sagt er. „Bei uns gibt es täglich neuen Spargel, dieser kann auch direkt vor Ort automatisch geschält werden.“

Saison dauert traditionell bis zum Johannistag am 24. Juni

Damit die Stangen schneller wachsen, arbeitet der Hof mit drei Folienschichten. Die Preise bewegen sich zum Auftakt zwischen 10,50 und 18,90 Euro pro Kilogramm. Wer lieber grünen Spargel aus der Heimat möchte, muss sich noch ein paar Tage gedulden. Die Saison dauert traditionell bis zum 24. Juni, dem Johannistag. Danach haben die Pflanzen ausreichend Zeit für die Regeneration, damit die Ernte auch nächstes Jahr ertragreich ist.

Auch auf dem Erdbeerhof Glantz in Delingsdorf hat die Saison begonnen. Dort erwartet die Kunden ein neu gestalteter Markt. Der Kilopreis liegt je nach Sorte zwischen 10,90 und 15,90 Euro. Auch dort werden die Stangen auf Wunsch direkt in einer neuen Maschine geschält.

Ende April gibt es das heimische Gemüse überall

Bauer Doose in Steinburg verkauft zwar schon Spargel, aber noch nicht aus eigener Ernte, da er beim Anbau auf Folie verzichtet. „Ab Ende April rechnen wir damit, Spargel vom eigenen Feld anbieten zu können“, sagt Annika Doose. Zur Preisentwicklung könne sie noch nichts Genaues sagen: „Wir schätzen, dass die Preise ähnlich wie im letzten Jahr sein werden.“

Timo Posewang aus Oststeinbek kann zurzeit auch noch keinen eigenen Spargel verkaufen. „Durch Schnee und Forst verzögert sich der Beginn“, sagt er.

Das Ahrensburger Biogut Wulfsdorf bietet ebenfalls noch keinen Spargel aus eigener Ernte, weil es auch ohne Folie arbeitet. Mit den ersten Stangen wird nicht vor Ende April gerechnet.

Betriebe brauchen landesweit etwa 1000 Erntehelfer

Auf dem Spargelhof Beeck in Hamberge wird seit Sonnabend unter den Folien gestochen. „Wir warten auf höhere Temperaturen. Wenn die Sonne scheint, dann geht es ganz schnell“, sagt Wiebke Beeck. Der Familienbetrieb setzt auch besonders auf den Verkauf im Hofladen.

Der kräftige Frost über einen längeren Zeitraum im Februar hat den Pflanzen laut Landwirtschaftskammer nicht geschadet. Im Gegenteil: Durch den besonderen Kältereiz konnte der Spargel dieses Jahr sehr gut wachsen, weshalb die Experten entsprechend gute Erntequalitäten erwarten.

Stauden bleiben in der Regel acht Jahre auf dem Feld

Aktuell seien ausreichend Arbeitskräfte vor Ort. Allerdings seien die Herausforderungen für die Betriebe in Bezug auf die Hygienemaßnahmen für Mitarbeiter und Kunden groß. Die Höfe blickten trotz der Zusatzkosten durch Corona verhalten optimistisch auf die anlaufende Saison: Die Absatzerwartungen in der Direktvermarktung sind positiv, auch aufgrund der Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr.

in Schleswig-Holstein bauen rund 50 Betriebe Spargel auf zusammen 400 Hektar Erntefläche an. Hinzu kommen knapp 100 Hektar Junganlagen. Das Staudengewächs ist im Unterschied zu anderem Gemüse mehrjährig und bleibt in der Regel etwa acht Jahre auf einem Feld. Diese lange Kulturzeit erfordert spezielle Kenntnisse über Bodenvorbereitung und Pflege. Auch beim Stechen ist Umsicht oberstes Gebot, um der Pflanze nicht zu schaden. Für die Ernte werden etwa 1000 Helfer benötigt.

Die Landwirtschaftskammer betont, dass Spargel aus der Region für Verbraucher viele Vorteile bietet. Er werde reif geerntet und habe dadurch den höchsten Gehalt an Vitaminen und wichtigen Inhaltsstoffen. Kurze Transportwege und Lagerzeiten garantierten Frische und schonten die Umwelt. Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt in Deutschland im Durchschnitt bei rund 1,5 Kilogramm.

Über die besten Einkaufsmöglichkeiten im nördlichsten Bundesland informiert die Broschüre „Spargelstraße Schleswig-Holstein“ der Landwirtschaftskammer und des Arbeitskreises Spargel. Sie kann auf der Seite www.lksh.de/
verbraucher/einkaufen-auf-dem-bauernhof/spargelstrasse/ heruntergeladen werden. Darin finden sich die Adressen von Betrieben. In Stormarn sind folgende Anbieter dabei:

Ahrensburg:
Gut Wulfsdorf, Bornkampsweg 39, www.gutwulfsdorf.de

Barsbüttel: Hof Soltau,

Meienfelde 2,
www.hof-soltau.com

Hamberge: Spargelhof Beeck, Eichenweg 6, www.spargelhof-
beeck.de

Oststeinbek: Timo Posewang, Heidstücken 1,
www.hof-posewang.de

Steinburg: Bauer Doose, Dorfstraße 11, www.bauer-doose.de

Tangstedt: Spargelhof Bolhuis, Quebbern 15, www.spargelhof-
bolhuis.de

In Delingsdorf verkauft der Erdbeerhof Glantz (Hamburger Straße 2a, delingsdorf.glantz.de) das Gemüse direkt.