Reinbek. E-Werk Sachsenwald baut 2021 mehr Stromtankstellen. Arbeiten beginnen im April in Reinbek. Neun neue Standorte sind sicher.

Es tut sich was hierzulande in Sachen Elektromobilität. Vor wenigen Tagen verhängte Audi einen Entwicklungsstopp für neue Verbrennermotoren, will das Angebot an E-Autos deutlich ausweiten auf 20 Modelle im Jahr 2025. Die Marke gehört zum Volkswagen-Konzern, der wiederum eine Batterie-Offensive plant. Er kündigte an, ein Netz aus sechs Fabriken aufzubauen. Die sollen bis 2030 entstehen und eine Gesamtkapazität von 240 Gigawattstunden haben, ein Standort ist Salzgitter. Um Menschen zu überzeugen, sich ein umweltfreundlicheres Fahrzeug anzuschaffen, bedarf es jedoch einer gut ausgebauten Infrastruktur. Auch hier muss mehr Tempo gemacht werden. In Stormarns Süden und Teilen des Kreises Herzogtum Lauenburg engagiert sich das ­E-Werk Sachsenwald. Das Unternehmen hat an 31 Standorten Stromtankstellen. Mindestens neun kommen jetzt dazu. Sie werden in Kürze installiert.

Eigentlich sollten die ersten Säulen schon im Lager stehen, sind aber noch nicht angekommen. E-Werk-Geschäftsführer Thomas Kanitz rechnet in spätestens 14 Tagen mit der Lieferung. Er sagt: „Ab April werden wir jede Woche bis zu zwei Ladesäulen errichten.“ Die Reihenfolge ist festgelegt. Los geht es in Reinbek am Vierländer Weg nahe dem Gymnasium sowie in der Lodenallee Ecke Hamburger Straße beim Krankenhaus St.-Adolf-Stift. Fortgesetzt werden die Arbeiten im Wentorfer Gewerbegebiet am Stöckenhoop und wiederum in Stormarns zweitgrößter Stadt am Glinder Weg sowie an der Schönning­stedter Straße Ecke Wohltorfer Straße.

Kosten pro Säule liegen bei rund 10.000 Euro

In Glinde werden die E-Tankstellen an der Ing-Honnef-Straße und der Avenue St. Sebastien gebaut, es folgen die Kampstraße in Oststeinbek und Barsbüttel, wo Autos dann an der Stemwarder Landstraße im Ortsteil Willinghusen auf Höhe des Sportplatzes eine Lademöglichkeit haben. Die Kosten pro Säule betragen inklusive Tiefbau und Herrichtung der Stellplätze rund 10.000 Euro. Das Bundesverkehrsministerium steuert 40 Prozent bei.

Laut Kanitz soll es demnächst einen weiteren Förderaufruf geben. Auch hierbei will das kommunale Unternehmen mit Sitz in Reinbek Geld generieren. Denn für 2021 waren ursprünglich elf neue Standorte geplant. In Barsbüttel soll bei Möbel Höffner nahe der Autobahn 1 in der zweiten Jahreshälfte eine Schnellladesäule mit 150 Kilowatt für bis zu 50.000 Euro aufgestellt werden. Sie füllt die Batterie binnen 30 Minuten. Zu einer Verzögerung wird es in Reinbek kommen. „Weil die Stadt die Sanierung der Gutenbergstraße ins kommende Jahr verschoben hat, werden wir dort erst 2022 aktiv“, sagt Kanitz.

Unternehmen baut Ladeinfrastruktur seit 2016 auf

Das E-Werk baut seit 2016 ein Ladenetz in der Region auf, hatte bislang pro Jahr ein halbes Dutzend Säulen geschaffen. Um die CO2-Minderung des motorisierten Individualverkehrs voranzutreiben, wurde jetzt noch einmal aufgestockt. Und ein Zurück soll es nicht mehr geben. „Ich gehe davon aus, dass wir weiter in dieser Größenordnung bauen“, sagt Kanitz. Das Vorhaben muss aber von der Gesellschafterversammlung abgesegnet werden, die sich immer am Jahresende trifft. Anteilseigner sind Reinbek mit 38,52 Prozent, die Thüga Aktiengesellschaft (19,64), Wentorf (17,38), die Service Plus GmbH (16,02), Glinde (4,73), Oststeinbek (2,73) sowie Barsbüttel mit 0,98 Prozent.

Nachfrage bei Wallbox für Zuhause steigt

Kanitz sagt, er glaube an die Elektromobilität: „Batterien werden günstiger und die Fahrzeuge wirtschaftlicher als Verbrenner.“ Er registriere sehr viele Nachfragen nach der Wallbox für Zuhause. Jede Woche würden rund fünf solcher Geräte im Geschäftsgebiet des E-Werks installiert. Dieses umfasst neben Reinbek, Glinde, Barsbüttel, Oststeinbek und Wentorf auch Aumühle sowie Wohltorf.