Bargteheide. SPD mit ihrer Forderung erneut gescheitert. Weder Bundespolizei noch örtliche Polizei sehen eine Notwendigkeit für die Installation.

Damit sich die Bürger im Bahnhofsumfeld wieder sicherer fühlen können, hatte die Bargteheider SPD bereits im Oktober des Vorjahres eine Videoüberwachung sowie Notrufsäulen mit integriertem Defibrillator auf der West- und der Ostseite gefordert. Dieses Ansinnen ist von der Deutschen Bahn (DB) jetzt erneut abgewiesen worden, wie Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht im Hauptausschuss mitteilte.

2018 wurden 59 Delikte im Bahnhofsumfeld bekannt

„Eine Videoüberwachungsanlage wird errichtet, wenn die zuständige Gefahrenabwehr-/Sicherheitsbehörde, hier die Bundespolizei, dies auf Grundlage ihrer Erkenntnisse abfordert“, heißt es in einem Antwortschreiben, das dieser Redaktion vorliegt. Ob im Zusammenhang mit dem Ausbau der S-Bahnlinie 4 eine Videoüberwachung für die Bahnsteige geplant werde, bleibe abzuwarten. Sie sei aus Sicht der DB-Tochter Station & Service aber „eher unwahrscheinlich“.

Laut einer Statistik des Bargteheider Polizeireviers wurden 2018 im Bahnhofsumfeld 59 Delikte aktenkundig. Davon entfielen 47 auf Diebstähle, vor allem von Fahrrädern (36). Hingegen wurden lediglich fünf Fälle von Körperverletzung registriert. In diesem Bereich lag die Zahl der Delikte auch im Vorjahr.

Anfang Oktober kam es zu einem brutalen Überfall

„Dass die Straftaten eine Videoüberwachung rechtfertigen würden, sehen wir kritisch“, hatte Dietmar Fleischmann aus dem Fachbereich Öffentliche Sicherheit der Stadtverwaltung bereits Ende Februar geäußert. Der Bargteheider Revierleiter habe in einer Stellungnahme sogar mitgeteilt, er sehe „keine Rechtfertigung“. An dieser Einschätzung hat sich offenkundig nichts geändert. „Weder die Bundespolizei noch die örtliche Polizei sehen derzeit die Notwendigkeit für eine Videoüberwachung“, so Fleischmann.

Anfang Oktober war es indes erneut zu einem brutalen Überfall gekommen. Acht junge Männer hatten einen 50-Jährigen im Bereich der Unterführung geschlagen und getreten und ihm anschließend mehrere Kleidungsstücke sowie diverse Wertsachen geraubt.