Trittau. Staatsanwaltschaft bezweifelt Verbindung zum Tötungsdelikt. Kriminaltechnische Untersuchung ist eingeleitet.
Die Staatsanwaltschaft Lübeck hat bestätigt, dass Kinder am Sonntagnachmittag beim Spielen an einem Durchlass der Furtbek unter dem Ziegelbergweg in Trittau ein Messer gefunden haben. Kriminaltechniker hätten daraufhin den Fundort nach weiteren Spuren abgesucht und das Messer sichergestellt.
Kinder finden Messer: Tatwaffe des Tötungsdelikts in Grönwohld?
„Es erscheint eher zweifelhaft, dass es sich dabei um die Tatwaffe im Tötungsdelikt vom 21. Oktober in Grönwohld handeln könnte“, so die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Ulla Hingst.
Dennoch sei das Messer zur kriminaltechnischen Untersuchung eingesandt worden. Es werde allerdings einige Zeit dauern, bis Ergebnisse vorliegen würden.
Hinweise auf Drogenhandel verdichten sich
Wie bereits mehrfach berichtet, sucht die Mordkommission der Bezirkskriminalinspektion weiter fieberhaft nach jenem Messer, mit dem der 22-jährige Mohamed C. am Abend des 21. Oktober auf einem Spielplatz in der kleinen Gemeinde Grönwohld im Amt Trittau getötet worden ist. Mehrere großangelegte Suchaktionen in dem Ort waren in den vergangenen Wochen jedoch erfolglos geblieben.
Unterdessen hat sich der vier Tage nach der tödlichen Attacke festgenommene, 21 Jahre alte Tatverdächtige zum Geschehen nach wie vor nicht geäußert. Er stammt wie das Opfer aus Grönwohld. An dem bewussten Abend soll er mit Mohamed C. verabredet gewesen sein. Laut Staatsanwaltschaft kannten sich die beiden Männer und standen in einer „geschäftlichen Beziehung“.
Tatort hinter Edeka-Filiale ist Platz für Drogenhandel
Welcher Art diese Beziehung war, dazu wollen die Ermittler auch knapp vier Wochen nach dem Verbrechen keine Angaben machen. Abendblatt-Recherchen zufolge gehört der Tatort hinter der Grönwohlder Edeka-Filiale bereits seit Längerem zu den einschlägig bekannten Plätzen für den illegalen Drogenhandel im Amt Trittau.
Davon soll es, vor allem in der Gemeinde Trittau selbst, längst mehrere geben. Das haben mehrere Befragte unabhängig voneinander bestätigt.
Ermittler konnten Handys der Tatbeteiligten sicherstellen
Auf Anfrage unserer Redaktion gehen die Ermittler weiterhin von einem Einzeltäter aus, der Mohamed C. „vorsätzlich und heimtückisch“ getötet habe. Zudem sei der seit seiner Festnahme in Untersuchungshaft sitzende 21-Jährige nach wie vor der einzige „dringend“ Tatverdächtige. Für eine Beteiligung weiterer Personen gebe es bislang keine Hinweise.
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Bestätigt hat die Staatsanwaltschaft unserer Redaktion überdies, dass sowohl das Mobiltelefon des Opfers, als auch das des Beschuldigten sichergestellt werden konnte. Weitergehende Informationen werde es „zum Schutze der laufenden Ermittlungen“ indes nicht geben, so Sprecherin Ulla Hingst.