Grönwohld. 22-Jähriger war auf einem Spielplatz erstochen worden. Am Donnerstag suchten Spezialisten der Polizei nach der Tatwaffe – ein Messer.

Vor etwa drei Wochen erschütterte ein brutaler Mord die kleine Gemeinde Grönwohld (Kreis Stormarn): Anwohner hatten am 22. Oktober auf einem Spielplatz in dem 1510-Einwohner-Dorf die Leiche eines 22-Jährigen entdeckt, der mit mehreren Messerstichen in den Rücken getötet worden war. Am Donnerstag hat nun ein Spezialteam der Polizei im Zusammenhang mit der Tat erneut mehrere Gewässer in der Gemeinde nach der Tatwaffe durchsucht.

Die Obduktion des 22-Jährigen hatte ergeben, dass dieser hinterrücks mit mehreren Messerstichen verletzt und tödlich verwundet worden war. Die Tat soll sich laut Staatsanwaltschaft gegen 22 Uhr am Abend des 21. Oktober ereignet haben. „Auch diese zweite Suche blieb ergebnislos“, sagt Ulla Hingst von der Lübecker Staatsanwaltschaft.

Seit 9 Uhr morgens sei ein 25-köpfiges Team aus Lübecker Mordkommission, Polizeitauchern und Mitgliedern des Technischen Hilfswerkes (THW) im Einsatz gewesen. Bereits vor zwei Wochen hatten Taucher mehrere Gewässer in Grönwohld durchsucht, Beamte kontrollierten damals außerdem Bushaltestellen, öffentliche Abfallbehälter, Gullyeinlässe, Vorgärten, Garagen- und Carportdächer.

Mord in Grönwohld: Immer noch keine Tatwaffe gefunden

„Zwei Teiche wurden jetzt ein zweites Mal durchkämmt“, sagt Hingst. Um sicher zu gehen, hätten die Ermittler entschieden, für eine zweite Suche das Wasser abzupumpen. „Deshalb wurde das THW dazu gebeten“, so die Oberstaatsanwältin. Doch auch das habe keinen Erfolg gebracht. Gegen 13 Uhr sei die Suche aufgegeben worden. „Die Tatwaffe ist für die weiteren Ermittlungen ein entscheidendes Beweismittel“, sagt Hingst.

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Denn der 21-Jährige, der wegen dringenden Tatverdachts in der Justizvollzugsanstalt Lübeck in Untersuchungshaft sitzt, äußere sich weiterhin nicht. „Er macht von seinem Schweigerecht als Beschuldigter Gebrauch“, so Hingst. Der junge Mann war bereits vier Tage nach der Tat festgenommen worden. Bei ihm handelt es sich laut Staatsanwaltschaft um einen Bekannten des Opfers, der ebenfalls in Grönwohld lebt. Beide sollen für den Abend des 21. Oktober auf dem Spielplatz verabredet gewesen sein und in einer „geschäftlichen Beziehung“ zueinander gestanden haben.

Auf dem Spielplatz in Grönwohld sollen Drogen vertickt worden sein

Weitere Angaben zu der Beziehung der beiden wollte Hingst auf Anfrage nicht machen. „Hierzu kann ich zum Schutz der andauernden Ermittlungen keine Auskünfte erteilen“, sagte sie. Nach Abendblatt-Informationen ist es ein „offenes Geheimnis“, insbesondere unter den Jugendlichen des Ortes, dass auf dem Spielplatz immer wieder mit allen möglichen Arten von Drogen gehandelt worden sei.