Ammersbek. Gemeinde gibt 50.000 Euro für externen IT-Berater aus. Nur die CDU-Fraktion ist nach längerer Debatte gegen diese Lösung.

Die Gemeinde Ammersbek beauftragt jetzt doch einen externen Computerexperten, die Digitalisierung der Grundschulen in Hoisbüttel und Bünningstedt voranzubringen. Für einen Beratervertrag gibt sie 50.000 Euro aus. Davon sind laut Verwaltung 7000 Euro bereits geflossen, weil der Fachmann mit Vorarbeiten begonnen hat. 14 Vertreter von SPD, Grünen, FDP und Wählergemeinschaft UWA stimmten für diesen Weg zur Umsetzung des landesweiten Digitalpaktes Schule, die fünf CDU-Politiker dagegen.

Grünen erstellten Fragenkatalog zum Thema

In ihrer Septembersitzung hatte die Gemeindevertretung diesen Dienstleistungsvertrag noch mit jeweils fünf Ja- und Nein-Stimmen bei sieben Enthaltungen abgewiesen. Es gab Bedenken wegen der Kostenhöhe in Relation zur Landesförderung von 127.000 Euro und nicht genau definierter Zielvorgaben.

Daraufhin erstellten die Grünen einen Fragenkatalog zum Thema, den die Verwaltung beantwortete. Unter anderem heißt es darin: „Das erforderliche Fachwissen für die Konzeption und Entwicklung des Umsetzungsvorhabens Digitalpakt SH ist aktuell weder in der Gemeinde noch bei den Schulen vorhanden. Insofern ist externe Unterstützung für die Gemeinde zwingend geboten.“ Einen erneuten Beschlussvorschlag machte die Verwaltung bewusst nicht. Dieser kam nun aus der Politik.

Großhansdorf kann auf EDV-Lehrer in Schulen setzen

Die Zweifel der CDU sind nicht ausgeräumt. Bernd A. Sutter meinte, dass das Geld für den Berater „zum Fenster herausgeschmissen“ werde, weil das Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) den Kommunen dieselbe Leistung kostenlos biete. Dass es zudem in der Angelegenheit „familiäre Verbindungen“ gebe, habe ein „Geschmäckle“. Die CDU-Fraktionsvorsitzende Christiane Maas äußerte ihr „Befremden, dass die Aufgabe nicht ausgeschrieben“ worden sei.

Bürgermeister Horst Ansén entgegnete, dass der Vorgang rechtmäßig sei. Dass bereits mit der Arbeit begonnen wurde, sei vorher so abgestimmt gewesen. Nach einer längeren Debatte über Anträge, Tagesordnung und das Procedere beantragte Bernd A. Sutter eine namentliche Abstimmung. Außerdem verwies er auf den Schulverband Großhansdorf, der in der Digitalisierung viel weiter sei – ohne extra beauftragten Berater.

Whiteboards statt Tafeln an einigen Einrichtungen

Tatsächlich gibt es in der Waldgemeinde am Emil-von-Behring-Gymnasium, an der Friedrich-Junge- Gemeinschaftsschule und der Grundschule Schmalenbeck Datennetze und Whiteboards statt Tafeln. „Wir haben glücklicherweise überall sehr kompetente EDV-Lehrer“, sagt Sven Gruß, Amtsleiter für Gebäudewirtschaft und Schulen im Rathaus. Die Grundschule Wöhrendamm soll 2021 ausgerüstet werden.