Ahrensburg. Allgemeiner Sozialer Dienst weiht neue Büroräume in Bahnhofsnähe ein. Ammersbek ist neu im Verbund. Team besteht aus 14 Mitarbeitern.

Mit einer Dienststelle „in bester Lage“ lud Sabine Schmidt, Fachdienstleiterin Soziale Dienste und Dienstherrin über die Jugendämter im Kreis, Landrat Henning Görtz sowie die Bürgermeister von Ahrensburg, Großhansdorf und Ammersbek zur Einweihung der neuen Geschäftsräume des Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD) an der Gerhardstraße 8 in Ahrensburg.

Sachgebiete wurden am Standort zusammengelegt

Bereits seit Ende Mai hat der ASD, der zur Kreisverwaltung gehört, hier im ersten Obergeschoss seine neuen Büros in Betrieb, die mit knapp 200 Quadratmetern doppelt so viel Platz bieten wie der alte Standort An der Reitbahn, der jetzt zentral den Pflegekinderdienst beherbergt. „Die Arbeitssituation machte einen Umzug erforderlich. Wir haben nun mehrere Sachgebiete zusammengelegt, die vorher an verschiedenen Orten saßen und nötige Besprechungsräume hinzugewonnen“, erklärt Schmidt, die sich über die verkehrsgünstige Lage in dem Neubau nahe dem Ahrensburger Bahnhof und dem Stadtzentrum freut.

Neu hinzugekommen als Einsatzgebiet ist die Gemeinde Ammersbek, die seit drei Monaten ebenfalls in die Zuständigkeit der Ahrensburger ASD-Dienststelle fällt. Seit zwei Jahren zählt bereits Großhansdorf dazu. Mit einem multiprofessionellen Team von 14 Mitarbeitern, darunter zwei Auszubildenden, kümmert sich die Dienststelle um Aufgaben des örtlichen Jugendamts, um die Jugendgerichtshilfe, betreute Wohnformen und den Sozialpsychiatrischen Dienst.

Nachfrage nach Hilfen zur Erziehung ist gestiegen

Das Jugendamt verzeichne rückläufige Zahlen bei den Fällen von Kindeswohlgefährdung, so Schmidt. Kreisweit seien es bis 21. September 106 Fälle gewesen. Davon hätten sich zwölf in Ahrensburg sowie jeweils neun in Ammersbek und Großhansdorf ereignet. „Wir führen den Rückgang auch auf den Schulausfall während des Corona-Lockdowns zurück, weil in dieser Zeit die Schulen als Melder von Kindeswohlgefährdung entfielen“, so Schmidt. Neben den Schulen und Kitas, die ebenfalls geschlossen waren, zählten Kinderärzte sowie anonyme Melder aus dem Umfeld zu den Hinweisgebern. Inobhutnahmen von Kindern oder Jugendlichen seien im Bereich der Dienststelle in diesem Jahr bisher nur zwei Mal in Ahrensburg und einmal in Großhansdorf nötig gewesen.

Dafür stellen die ASD-Mitarbeiter eine gestiegene Nachfrage nach Hilfen zur Erziehung fest, zu denen allgemeine Beratung zu Erziehungsfragen, aber auch Trennungs- und Scheidungsberatung zählt. „Hier werden mehr als 40 Prozent unseres Budgets bewegt“, sagt Schmidt. Mit gut 1,1 Millionen Euro für 224 Hilfen macht Ahrensburg dabei 30 Prozent des Gesamtbudgets der Regionalgruppe Mitte, zu deren Gebiet auch Trittau und Bargteheide zählen, in Höhe von rund 3,7 Millionen Euro aus. In Ammersbek waren bislang 45 Hilfen nötig, die mit 282.000 Euro zu Buche schlagen. In Großhansdorf waren es in diesem Jahr bis jetzt 29 Hilfen mit einem Budgetanteil in Höhe von 193.000 Euro.

Familien aller sozialen Schichten benötigen Hilfe

„Wir haben hier Familien in allen sozialen Schichten, die unsere Hilfe in Anspruch nehmen“, so Schmidt. „Wenn man in einem frühen Stadium nicht hilft, wird es in einem späten Stadium immerteurer“, sagt Landrat Henning Görtz, der für weitere ASD-Außenstellen Veränderungen plant. „In Bad Oldesloe muss demnächst etwas passieren, weil das Jobcenter, wo die Oldesloer Außenstelle derzeit untergebracht ist, Eigenbedarf angemeldet hat. Und auch der Standort Trittau erweitert sich.“

Hilfe vor Ort

Acht ASD-Dienststellen unterhält die Kreisverwaltung in Stormarn: in Bad Oldesloe, Ahrensburg, Bargteheide, Barsbüttel, Glinde, Reinbek, Reinfeld und Trittau. Knapp 70 Mitarbeiter kümmern sich hier um das Wohl hilfebedürftiger Eltern, Kinder und Jugendlicher.

Mehr Informationen unter Telefon 04531/160 13 32 oder online unter www.kreis-stormarn.de/kreis/fachbereiche/jugend-schule-und-kultur/soziale-dienste/