Ahrensburg. Kreis liegt beim Ausbau mit 39 Anlagen auf dem vorletzten Platz in ganz Schleswig-Holstein. Anders sieht es im Herzogtum Lauenburg aus.

Lukas Kilian, innenpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, sieht den Ausbau der Windenergie im Land Schleswig-Holstein auf einem guten Weg. „Trotz des bestehenden Moratoriums ist es schon in diesem Jahr gelungen, über Ausnahmegenehmigungen entscheidende Schritte zu machen, um das Ziel von 500 Megawatt Zubau jährlich durch Windenergie zu erreichen“, sagte der Rechtsanwalt aus Glinde, nachdem die Landesregierung jüngst die Teilfortschreibung Wind des Landesentwicklungsplans beschlossen hat.

Zwei Drittel der Potenzialflächen ohne Windkraft

Laut Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack haben im ersten Halbjahr dieses Jahres landesweit mehr als 100 Windkraftanlagen mit einer Leistung von insgesamt 385 Megawatt eine Ausnahmegenehmigung erhalten. „Das sind im Vergleich zum Stand Ende Juni zusätzliche Ausnahmegenehmigungen für mehr als 100 Megawatt. Wir sind damit voll auf Kurs“, so Innenstaatssekretärin Kristina Herbst. In der Öffentlichkeitsbeteiligung zu den dritten Entwürfen waren mehr als 3000 Stellungnahmen eingegangen. Nach gründlicher Prüfung blieben rund 840 Entscheidungen zu den 967 sogenannten „Windpotenzialflächen“ im Land unverändert.

Die Landesregierung plant nun mit 344 Vorranggebieten für Windenergie mit einer Gesamtfläche von rund 32.075 Hektar. Das entspricht 2,03 Prozent der Landesfläche. Im Vergleich zum vorangegangenen Entwurf bedeutet dies einen Nettogewinn von etwa 124 Hektar. Etwa zwei Drittel der Potenzialflächen bleiben aufgrund von Abwägungskriterien frei von Windkraftanlagen.

Kreis Dithmarschen steht mit 829 Windrädern an der Spitze

Dazu zählen auch drei beantragte Anlagen in Stormarn. Der Kreis bleibt beim Ausbau der Windkraft mit 39 Anlagen auf dem vorletzten Platz in Schleswig-Holstein. Noch weniger verzeichnet nur der Kreis Pinneberg, wo aktuell gerade 14 Windräder stehen. Auf den Spitzenplätzen rangieren indes die Nordsee-Kreise Dithmarschen (829) und Nordfriesland (800). Das Herzogtum Lauenburg liegt mit 61 Anlagen auf Platz 7.

Anders als in Stormarn wird im Herzogtum die Aufstellung weiterer 24 Windräder geprüft, von denen elf in den sogenannten Vorranggebieten liegen. Vor der zeitnahen Inbetriebnahme steht indes, ebenso wie in Stormarn und im Kreis Plön, kein einziges. Den größten, bereits genehmigten Zuwachs verzeichnet der Kreis Nordfriesland mit 62 Anlagen, gefolgt von Dithmarschen (33) und Schleswig-Flensburg (30). Bei den Anträgen in der Ausnahmeprüfung rangiert Nordfriesland mit 127 Anlagen ebenfalls vor Dithmarschen (113) und dem Kreis Rendsburg-Eckernförde (101).