Glinde. Lisa Schill tritt Job im Rathaus an. Die 28-Jährige hat einen Masterabschluss in Nachhaltigkeitswissenschaften und Umweltmanagement.

30 Personen hatten sich auf die Stelle beworben, fünf von ihnen kamen in die Endauswahl, darunter ein Mann. Das Rennen machte schließlich Lisa Schill. Die 28-Jährige ist Glindes neue Klimaschutzmanagerin und hat diese Woche ihren Job im Rathaus angetreten.

Lisa Schill war im Veranstaltungsmanagement tätig

„Alle Bewerber waren qualifiziert. Für den Klimaschutz braucht man jemanden, der Überzeugungskraft mitbringt“, sagt Fruszina Ascherl, Leiterin des Amtes für Bauen, Stadtentwicklung und Umwelt, und begründet damit, weshalb sich die Verwaltung für die gebürtige Flensburgerin entschieden hat. Dort studierte Schill internationales Management und machte ihren Bachelor. Danach ging es für zwei Jahre nach Neuseeland. „Da habe ich im kommunalen Klimaschutz ein Projekt begleitet, bei dem es um das Verbot von Plastiktüten ging“, sagt sie. Außerdem war Schill im Veranstaltungsmanagement tätig mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit.

Nach der Rückkehr studierte die junge Frau in Kiel weiter und schloss mit dem Master ab in Nachhaltigkeitswissenschaften und Umweltmanagement. Anfang dieses Jahres heuerte sie im Umweltschutzamt der Landeshauptstadt an und war Mitglied des Klimaschutzteams. Allerdings war die Stelle auf 15 Stunden pro Woche begrenzt. In Glinde arbeitet Schill Vollzeit.

Klimaschutzkonzept soll in zwei Jahren erarbeitet sein

„Das ist mein Wunschberuf. Der Bereich ist vielfältig, man arbeitet mit zahlreichen Menschen zusammen“, so Schill. Sie ist zuständig für die Erstellung eines integrierten Klimaschutzkonzepts, bekommt dabei Hilfe von einem externen Dienstleister. In zwei Jahren soll das Projekt abgeschlossen sein. Dann ist die Arbeit für Schill in Glinde aber nicht beendet. Sie sagt: „Klimaschutz ist etwas Langfristiges, ich sehe mich auf Jahre hier.“ Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem auch die Erstellung einer Energie- und Treibhausgasbilanz für Glinde sowie die Vorstellung klimarelevanter Themen in den politischen Gremien, zum Beispiel im neuen Ausschuss für Umwelt- und Klimaschutz. Außerdem betreibt Schill Netzwerkarbeit mit unterschiedlichen Akteuren, dazu zählen Arbeitskreise, Unternehmen und Interessensverbände.

Die neue Verwaltungskraft geht in Sachen Klimaschutz mit gutem Beispiel voran. Ein Auto hat sie nicht, als Fortbewegungsmittel nutzt sie vornehmlich das Fahrrad. Schill kauft Lebensmittel in Unverpacktläden, isst kein Fleisch und fliegt nicht in den Urlaub. Neuseeland ist wegen der Distanz eine Ausnahme gewesen. Ihr Einzelbüro befindet sich in der zweiten Etage des Rathauses. In den vergangenen Tagen war sie viel in der Stadt unterwegs. Kollegen haben Schill begleitet und ihr Glinde gezeigt.