Reinbek. Ausbeute bei Gerste hat sich gesteigert. Herbizidverbot fürs Saatgut wirkt sich bei Raps aus. Als Nächstes ernten Landwirte Weizen.

Die Stormarner Bauern sind in diesen Wochen Tag und Nacht auf den Feldern mit ihren Mähdreschern im Einsatz. Die Landwirte nutzen die trockene Witterung, um das Getreide einzubringen. Sie erwarten mittlere bis gute Erträge. Friedrich Klose, Vorsitzender des Kreisbauernverbands Stormarn, ist mit den bisherigen Ergebnissen zufrieden. „Die Gerste ist bereits geerntet, die letzten Rapsfelder werden jetzt abgeerntet“, sagt der Landwirtschaftsmeister aus Trittau.

Bei Weizen erwartet Klose mittlere Ernte

Die Rapsernte fällt in diesem Jahr sehr unterschiedlich aus. Einige Felder seien stark mit Unkraut durchmischt. Grund dafür sei das seit drei Jahren bestehende Verbot, Saatgut mit Herbiziden zu beizen. „Durch Kräuter wie Kamille und Gras im Raps erschweren sich die Erntebedingungen, und der Ertrag ist schlechter“, sagt Klose. Der Bauernverband rechnet deshalb mit einem Rückgang von bis zu 15 Prozent beim Raps.

Die Gerste hat mittlere bis gute Erträge eingebracht. Anders als in den vergangenen Jahren mit teils enttäuschenden Erntemengen waren Regen und trockene Tage in dieser Saison recht gut verteilt für das Ge­treide. Die Weizenernte läuft aktuell an. „Ich gehe hier von einer mittleren Ernte aus“, sagt Friedrich Klose.

Die Witterung hat sich positiv ausgewirkt

Jens Eggert ist einer der beiden verbliebenen Bauern in Wohltorf. Er baut auf 52 Hektar Weizen an und dazu noch Raps und Gerste in Mecklenburg-Vorpommern. Dort läuft aktuell die Rapsernte, mit der er zufrieden ist. In Wohltorf wird der Landwirt demnächst mit der Weizenernte beginnen. „Ich rechne mit einem Ertrag von acht Tonnen pro Hektar“, sagt er. Positiv habe sich die Witterung ausgewirkt, da der Mai und der Juni nicht zu heiß waren.

Bei Kai Dusenschön in Reinbek ist die Rapsernte bereits beendet. „Ich bin von dem Ertrag von knapp vier Tonnen pro Hektar positiv überrascht und sehr zufrieden“, sagt Jörg Brinkmann, der zusammen mit Dusenschön arbeitet.

Auch bei Erd- und Himbeeren sind die Erträge gut

Als nächstes werden Backroggen und -weizen eingefahren. Der Witterungsverlauf in den vergangenen drei Wochen sei gut gewesen, so Brinkmann. Deshalb ist er in Bezug auf Ertrag und Qualität positiv gestimmt. Allerdings fehle jetzt der Regen, besonders für die Rüben und den Mais. „Es wird keine Rekordernte, aber wir erwarten ein gutes Ertragsjahr“, so Brinkmann.

Die Erdbeeren gehören zu den beliebtesten Früchten, und die Erntebilanz fällt in diesem Sommer sehr positiv aus: „Die Menge liegt deutlich über dem Durchschnitt, und die Nachfrage der Kunden ist sehr hoch“, sagt Hans-Jörg Carstensen vom Hof Lohbrügge in Reinbek. Noch können die süßen Früchte auf dem Freiland geerntet werden. Die Zeit für die Selbstpflücker ist zwar vorbei, aber es gibt trotzdem noch bis Ende August frische Erdbeeren. „Wir ernten bereits in diesem Jahr von den Neupflanzen“, so der Fachmann.

Bei den Selbstpflückern gab es größere Nachfrage

Bedingt durch die Corona-Krise hätten die Erzeuger höhere Erntekosten, die sie etwa bei den Erdbeeren an die Kunden weitergeben müssten. Der durchschnittliche Kilopreis lag bei sieben Euro, Selbstpflücker zahlten 4,20 Euro. Besonders hier hat Carstensen eine große Nachfrage beobachtet: „Bei den Selbstpflückern gab es am meisten Zuwachs, und die Stimmung auf den Feldern war gut.“

Erdbeeren mögen weder zu viel Hitze noch zu viel Regen. Insgesamt war das Wetter in diesem Sommer in Ordnung für die Früchte. Auch bei den Himbeeren hat Carstensen eine gute Ernte erreicht.