Reinbek. Genießer können bereits Freiland-Früchte an Ständen kaufen. Ein Kilogramm kostet acht Euro. Wer selbst erntet, zahlt deutlich weniger.
Wie aus dem Bilderbuch erstrecken sie sich zwischen Hinschendorf und Lohbrügge: Die 5,5 Hektar großen Erdbeerfelder von Hans-Jörg Carstensen vom Hof Lohbrügge an der Lohbrügger Straße. Die Pflanzen recken ihre Blätter straff nach oben, nach unten sind ihre knallroten Früchte mit hellem, trockenen Stroh abgepolstert. Bei Hans-Jörg Carstensen steht das Telefon in diesen Tagen nicht mehr still. „Alle möchten zum Selbstpflücken vorbeikommen“, sagt der Landwirt.
Für Selbstpflücker müssen erst mehr Früchte reifen
Doch der Reinbeker bittet seine Kunden noch um etwas Geduld. Denn in diesen Tagen startet er zwar nach und nach an seinen sieben Ständen mit dem Verkauf in der Region, doch für die Selbstpflücker-Saison, die in der nächsten Woche beginnt, müssen noch mehr der süßen, knackigen, roten Früchte reifen. „Ich kann leider noch nicht sagen, wie schnell die Erdbeeren jetzt nachreifen“, sagt der 49-Jährige. „Das Wetter war bisher jedenfalls optimal für die Erdbeeren: warm, aber nicht heiß.“ Ein Kilogramm selbstgepflückte soll etwa 4,20 Euro kosten. Wenn es soweit ist, will er die Zufahrt an den Enden der Lohbrügger Straße mit Hinweisen ausschildern.
Zurzeit kommt er mit seinen Erntehelfern noch aus. Es sind Familienangehörige seiner Frau, die aus Polen stammt. Sie seien vorschriftsmäßig untergebracht und würden bei der Arbeit die geltenden Abstandsregelungen als Schutz vor Covid-19 beachten. Auch Reinbeker und Hamburger haben sich als Erntehelfer angeboten. „Das hat mich sehr gefreut“, sagt Hans-Jörg Carstensen. Er will es gern mit ihnen versuchen. Eigentlich brauche man nur regenfeste Kleidung und ein wenig Fingerspitzengefühl. „Sorgfalt geht vor Schnelligkeit“, erklärt der Landwirt.
Öffnungszeiten der Stände richten sich nach dem Vorrat
Vorerst gibt es von 9 bis 19 Uhr die Sorte Daroyal am Stand an der Hamburger Straße. Die Öffnungszeiten gelten allerdings, solange der Vorrat reicht. Noch kostet ein Kilogramm acht Euro. „Das wird aber noch günstiger“, verspricht der Landwirt. Seit gestern werden die köstlichen Früchtchen auch am Unfallkrankenhaus Boberg, nach und nach auch in Schwarzenbek bei Edeka Kratzmann und Hagebau, an der Reinbeker Bergstraße, in Büchsenschinken sowie in Aumühle an der Großen Straße angeboten. Die Sorten Daselect und Honeoye werden das Erdbeer-Sortiment ebenso wie Himbeeren, Taybeeren (Kreuzung aus Himbeeren und Brombeeren) und Kartoffeln ergänzen.
Auch an den Verkaufsständen gelten die Sicherheitsabstände von 1,50 bis zwei Metern. Eine Maskenpflicht besteht im Freien in Schleswig-Holstein nicht, auch nicht für die Verkäuferinnen. Sie werden mit einer Plexiglasscheibe geschützt.
Früchte enthalten wenig Fett und Kohlenhydrate, aber viele Vitamine
Gestern Vormittag hielt jedenfalls bereits ein Auto nach dem anderen am Stand. Nur der Reinbeker Hartwig Löhr zögerte noch etwas – er müsse auf seine Figur achten. Doch da konnte ihn Carstensen beruhigen: Die roten Leckerbissen sind gesund, da sie kaum Fett und nur wenige Kohlenhydrate enthalten. Außerdem sind sie reich an Vitamin C und Mineralien.
Bei Stormarns Erdbeer-König Enno Glantz aus Delingsdorf hat die Saison für die Selbstpflücker bereits begonnen. Am Sonntag waren seine Felder in Delingsdorf (Hamburger Straße), Öjendorf (Reinskamp) und Oststeinbek (Möllner Landstraße) schon so gut besucht, dass sie anschließend für zwei Tage schließen mussten, weil alle reifen Erdbeeren abgeerntet waren. Morgen sollen auch die Felder in Ammersbek (Hamburger Straße), Norderstedt (Segeberger Chaussee und Poppenbütteler Straße) und in Rahlstedt (Stapelfelder Straße) öffnen.