Ahrensburg. Telekommunikationsunternehmen bietet 386 Firmen im Gewerbegebiet Nord schnelles Internet an. Konkurrenz für die Stadtwerke.

Das Telekommunikationsunternehmen Vodafone will im Gewerbegebiet Nord in Ahrensburg Glasfaserkabel verlegen. Sollten sich bis Montag, 28. September, genügend Unternehmen für einen Vertragsabschluss mit dem Konzern aus Düsseldorf entscheiden, möchte dieser noch 2020 mit dem Ausbau des Netzes starten. Mindestens 30 Prozent der 386 ansässigen Firmen seien nötig, „damit der mehrere Millionen Euro teure Ausbau wirtschaftlich vertretbar ist“, heißt es in einer Mitteilung von Vodafone.

Stadtwerke Ahrensburg bieten schon jetzt Glasfaser an

Die Betriebe sollen die Möglichkeit haben, zwischen Bandbreiten von 500 Megabit bis zu einem Gigabit pro Sekunde zu wählen. „In Ahrensburg sind viele Unternehmen noch über DSL-Anschlüsse mit dem Internet verbunden“, sagt ein Sprecher des Unternehmens. „Je nach Auslastung kommen beim Kunden nur wenige Hundert Kilobit pro Sekunde an. Langsame Internetanschlüsse sind für Unternehmen aber ein echter Wettbewerbsnachteil.“

Allerdings können Firmen im Gewerbegebiet Nord schon jetzt einen Glasfaseranschluss bekommen – und zwar von den Stadtwerken Ahrensburg. „Seit sechs Jahren bieten wir dort zahlreichen Kunden ein komplett flächendeckendes Glasfasernetz an“, sagt Marketingassistentin Miriam Ladda. Angaben zur Zahl der Firmen, die das Angebot bereits nutzen, wollen die Stadtwerke auf Anfrage nicht machen.

Beschwerden über langsames Internet eher aus Innenstadt

Sollte Vodafone die 30-Prozent-Quote erreichen und den Netzausbau vornehmen, hätten die Firmen künftig eine Wahlmöglichkeit zwischen zwei Anbietern. Stadtwerke-Sprecherin Melanie Schmaljohann sagt: „Bei dem Thema gibt es keine Regulierung. Jeder, der möchte, darf entsprechende Kabel verlegen, sodass auch zwei Netze nebeneinander liegen können.“

Ahrensburgs Wirtschaftsförderin Anja Gust hat bisher noch keine Klagen über eine zu langsame Internetverbindung aus dem Gewerbegebiet Nord gehört. „Beschwerden kamen eher aus dem Innenstadtbereich, etwa von der Hagener Allee“, sagt sie. Doch dort verbessert sich die Situation schon bald. Die Stadtwerke Ahrensburg erneuern derzeit an der Hagener Allee zwischen dem Rondeel und dem Heinz-Beusen-Stieg eine marode Gasleitung und verlegen bei dieser Gelegenheit auch gleich Leerrohre für das Glasfasernetz. „Bis Ende 2020 haben wir ganz Ahrensburg mit dem Glasfasernetz erschlossen“, sagt Miriam Ladda. „Jeder Ahrensburger hat somit die Möglichkeit, einen Glasfaseranschluss von uns zu erhalten.“

Unternehmen müssen sich Bandbreite nicht teilen

Im Gewerbegebiet Nord setzt Vodafone – wie auch die Stadtwerke Ahrensburg – auf das FTTB-Verfahren (Fiber to the Building). Dabei wird jedes Gebäude mit einer eigenen Glasfaserleitung an die Verteilerstationen angeschlossen, sodass die Bandbreite nicht mit anderen Unternehmen geteilt werden muss. Kunden soll dadurch immer die volle Leistung zur Verfügung stehen.

Das geplante Ausbaugebiet erstreckt sich nördlich des Beimoorwegs über die Straßen Kornkamp, Ewige Weide, Kurt-Fischer-Straße, An der Strusbek und Alter Postweg sowie rund um die Straße Am Hopfenbach zwischen Bahngleisen, Ostring und Beimoorweg. Firmen können sich im Internet unter der Adresse www.vodafone.de und unter Telefon 0800/505 45 10 über das Vorhaben informieren. Zudem will der Konzern alle anschreiben.