Ahrensburg. Vom 29. Juli an wird die Richtungsfahrbahn gen Norden zwischen Stapelfeld und Kreuz Bargteheide saniert. Abschluss im Dezember.

In den kommenden vier Monaten müssen sich Autofahrer auf der Autobahn 1 wieder einmal auf erhebliche Zeitverzögerungen einstellen. Wie die Autobahn GmbH des Bundes, Außenstelle Lübeck, jetzt mitgeteilt hat, wird vom 29. Juli an die Richtungsfahrbahn gen Norden zwischen der Anschlussstelle Stapelfeld und dem Autobahnkreuz Bargteheide in drei Bauphasen erneuert.

„Der betreffende Streckenabschnitt weist auf einer Gesamtlänge von sechs Kilometern Schäden in der Betonstruktur auf, die nicht ausgebessert, sondern ganzheitlich saniert werden müssen“, sagt Sprecherin Susann Sommerburg. Die zwingend notwendigen Maßnahmen seien inzwischen mit allen beteiligten Verkehrsträgern abgestimmt worden. In der ersten Bauphase zwischen 29. Juli und 22. August sind vorbereitende Arbeiten wie der Bau von zwei Mittelstreifenüberfahrten vorgesehen. Im zweiten Bauabschnitt ab 24. August folgt dann die Sanierung der Fahrbahn.

Autobahn nach Lübeckexistiert seit 1937

Der rund 60 Kilometer lange Abschnitt zwischen Hamburg und Lübeck zählt zu den ältesten Autobahnen Deutschlands. 1937 ist die Strecke vom Horner Kreisel bis Lübeck-Zentrum freigegeben worden. Anfang der 80er-Jahre wurde die zuvor zweispurige Strecke auf je drei Spuren pro Fahrtrichtung verbreitert. Ende der 90er-Jahre begann schließlich die Grundsanierung.

Seit der Jahrtausendwende gab es kaum ein Jahr, in dem nicht irgendein Teilabschnitt über mehrere Monate gesperrt war. Nun ist also die Richtungsfahrbahn zwischen Stapelfeld und Kreuz Bargteheide an der Reihe. Erste Schäden wurden bereits 2016 registriert. Im Vorjahr erwiesen sie sich als so gravierend, dass zwischen Ahrensburg und der Raststätte Buddikate über mehrere Kilometer ein Tempolimit von 80 Kilometer pro Stunde angeordnet werden musste.

Raststätte Buddikate uneingeschränkt nutzbar

Wegen der Schäden an der Fahrbahn gilt bereits ein Tempolimit von 80 km/h.
Wegen der Schäden an der Fahrbahn gilt bereits ein Tempolimit von 80 km/h. © Hinnerk Blombach

Die Ursachenforschung bedurfte mehrerer aufwendiger Untersuchungen. Bis schließlich eine sogenannte Alkali-Kieselsäure-Reaktion diagnostiziert werden konnte. Das im Volksmund auch Betonkrebs genannte Phänomen war in Schleswig-Holstein bis dahin noch nie aufgetreten. Jetzt ist es an der Zeit, das Übel von Grund auf zu beseitigen.

„Vom 29. bis 31. Juli wird zuerst die provisorische Überfahrt zur Raststätte Buddikate geschaffen“, erläutert Sommerburg. Der Verkehr in Richtung Norden werde in dieser Zeit auf zwei Spuren an der Tagesbaustelle vorbeigeführt. Ab 3. August werde dann der linke Fahrstreifen mittels Baken gesperrt. Haupt- und Mittelstreifen stünden aber weiterhin in voller Breite zur Verfügung. „Sowohl die Anschlussstelle Ahrensburg als auch die Raststätte Buddikate sind während dieser Bauphase uneingeschränkt nutzbar“, sagt Sommerfeld.

Zweite Phase beginnt voraussichtlich Mitte August

Auf der Richtungsfahrbahn gen Süden werden vom 3. August an zwei Fahrstreifen auf den Stand- und den Hauptfahrstreifen verschwenkt. Der linke Fahrstreifen wird hingegen mittels einer transportablen Schutzwand abgetrennt. Die Anschlussstelle Ahrensburg und die Raststätte Buddikate sind durch die Einrichtung provisorischer Einfädelungsstreifen trotzdem nutzbar.

Die zweite Phase beginnt voraussichtlich am 24. August. Dann wird der Verkehr im Bauabschnitt komplett über die Fahrbahn Richtung Süden gelenkt. In beide Fahrtrichtungen werden dann je zwei Fahrstreifen zur Verfügung stehen. An der Anschlussstelle Ahrensburg ist in dieser Zeit die Auffahrt zur A1 in Richtung Norden nicht möglich.

Sanierung der Fahrbahn dauert zehn Wochen

„Der Verkehr wird ab Ahrensburg auf der ausgeschilderten Umleitungsstrecke U5 über die Landesstraße 224, die Kreisstraße 105 und die Landesstraße 89 zum Autobahnkreuz Bargteheide geführt“, erläutert Susann Sommerburg. Die Nutzung der Raststätte Buddikate sei über provisorische Zu- und Abfahrten aber weiter möglich.

Allein für die Sanierung der Fahrbahn und die Anpassung der Mittelstreifenentwässerung sind bislang mindestens zehn Wochen bis in den November hinein vorgesehen. „Da die einzelnen Bauphasen stark witterungsabhängig sind, kann es allerdings zu Terminverschiebungen kommen“, gibt Susann Sommerburg zu Bedenken. Die Autobahn GmbH werde jedoch sämtliche Modifikationen der Verkehrsführung rechtzeitig bekannt geben.

Zum Abschluss der Sanierungsmaßnahme müssen die provisorischen Überfahrten zurückgebaut sowie sämtliche Baustelleneinrichtungen entfernt werden, voraussichtlich von November bis Anfang Dezember. Während dieser Zeit wird der Verkehr erneut über je zwei Fahrstreifen Richtung Norden und Süden geführt. Sowohl die Anschlussstelle Ahrensburg als auch die Raststätte Buddikate werden dann wieder uneingeschränkt nutzbar sein.