Bad Oldesloe. Im Kultur- und Bildungszentrum der Kreisstadt dürfen ab 23. Juli Videos produziert werden, die dann auf YouTube zu sehen sein werden.
Von der Corona-Pandemie besonders stark betroffen sind noch immer viele Künstler im Kreis Stormarn. Neben Schauspielern, Tänzern und Solokünstlern bekommen vor allem auch Musiker die gravierenden Einschränkungen zu spüren. Öffentliche Auftritte bei Live-Konzerten und Festivals sind de facto noch immer kaum möglich oder aber dermaßen streng reglementiert, dass sie sich weder logistisch noch finanziell tatsächlich lohnen.
Veranstaltungsreihe bietet Plattform für Musiker
„Als Musikfan verfolge ich natürlich die aktuelle Lage der Szene mit Sorge. Es ist schon sehr ernüchternd, wie hart es gerade diese Branche derzeit trifft“, sagt Reinhard Mendel, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion und Mitglied im Stiftungsrat der Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn.
Diese Situation ließ dem Sozialdemokraten keine Ruhe. Deshalb hat er gemeinsam mit der Kulturabteilung des Kreises und der Arbeitsgemeinschaft (ArGe) „Stormarn kulturell stärken“, einem Zusammenschluss der Sparkassen-Stiftung Stormarn, Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn, Bürger-Stiftung Stormarn und des Kreises Stormarn. eine Online-Veranstaltungsreihe unter dem Titel „Mix Match – Open Stage Stormarn” auf den Weg gebracht, um der darbenden Musikerszene eine Aktions- und Auftrittsplattform zu bieten. Analog zum experimentellen Format der digitalen Sommerbrise 2020 im Juni geht es erneut darum, Videos zu produzieren, die dann auf dem YouTube-Kanal „Kultur in Stormarn“ veröffentlicht werden.
Auftritte bleiben vorerst ohne Live-Publikum
Während der Sommerbrise waren an allen vier Juni-Wochenenden an unterschiedlichen Orten Filme aus den Bereichen Literatur, Fotografie, Musik und bildenden Kunst entstanden. Darunter eine Lesung des Autoren Martin Liebmann, ein Kurzporträt der namhaften Bildhauerin Doris Waschk-Balz und eine Führung durch die Grönwohlder Drahtmühle, viele Jahre Werkstatt des verstorbenen Künstlers Horst Wohlers.
Diesmal soll nun also das Kultur- und Bildungszentrum (KuB) in Bad Oldesloe Schauplatz sein. Es wird in der Zeit vom 23. bis 31. Juli seine Türen für Kulturschaffende öffnen. „Wir sind froh, unsere Räume für die Open Stage zur Verfügung stellen zu können“, sagt Inken Kautter, Leiterin des KuB. Dessen Ausstattung biete perfekte Rahmenbedingungen, um Videos jener Auftritte aufzunehmen, die vorerst ohne Live-Publikum bleiben müssten.
Im August sollen alle Musiker gemeinsam spielen
Die produzierten Videos werden laut Kreiskulturreferentin Tanja Lütje dann im Laufe des Sommers ebenfalls auf dem YouTube-Kanal „Kultur in Stormarn“ hochgeladen. Am Wochenende 26./27. August ist zudem noch „ein besonderer Höhepunkt“ geplant: Mit allen Musikern soll ein neues Arrangement eingespielt und aufgenommen werden – natürlich konform mit den dann geltenden Corona-Bestimmungen.
„In diesen für professionelle Künstler schwierigen Zeiten geht es aber nicht nur um eine weitere Plattform für ihr Schaffen“, so Lütje. Es gehe auch ums Vernetzen, gegenseitige Kennenlernen und gemeinsame Auftritte. Als kleiner Anreiz werde jeder Beitrag mit einer kleinen Aufwandsentschädigung gefördert. Über die ArGe „Stormarn kulturell stärken“ würden insgesamt 8000 Euro für das neue Format zur Verfügung gestellt.
Teilnehmer sollen Initiative mit eigenen Ideen bereichern
Ingolf Burkhardt, selbst Musiker und Mitorganisator der Open Stage Stormarn, wirbt denn auch dafür, dass sich möglichst viele Stormarner Kulturschaffende mit eigenen Ideen und Beiträgen an der Initiative beteiligen. „Ich werde das gemeinsame Konzert unterstützen und auch befreundete Musiker animieren, in Oldesloe dabei zu sein“, so der international erfolgreiche Jazztrompeter.
Anmeldung zur Teilnahme und Ideenvorschläge nimmt die Kulturabteilung des Kreises unter der E-Mail-Adresse kultur@kreis-stormarn.de entgegen.