Bad Oldesloe. Es handelt sich um eine Kompromisslösung. Sowohl Jugendbeirat als auch SPD hatten zwei gefordert. Der Antrag wurde jedoch abgelehnt.

Die Stadt Bad Oldesloe schafft eine neue Stelle in der Schulsozialarbeit – eine Kompromisslösung. Sowohl Jugendbeirat als auch SPD hatten zwei gefordert. Der Antrag wurde jedoch in der Stadtverordnetenversammlung mit 15 zu 16 Stimmen abgelehnt.

Gerade jetzt sei eine stärkere Schulsozialarbeit nötig

Seit Monaten wird in den politischen Gremien diskutiert, wie die Schulsozialarbeit an den weiterführenden Schulen in Bad Oldesloe gestärkt werden kann. Laut Jugendbeirat gibt es einen hohen Bedarf. Deshalb beantragte Lennard Hamelberg, Vorsitzender des Kinder- und Jugendbeirats, die Einrichtung zweier neuer Stellen in der Schulsozialarbeit. „Oft müssen Schüler lang mit ihren Problemen ausharren, weil die bestehende Sozialarbeit den Andrang nicht bewältigen kann“, sagte er. Es sei wichtig, dass den Schülern eine unabhängige Vertrauensperson an die Hand gegeben werde.

Den Antrag hatte der Kinder- und Jugendbeirat noch vor der Corona-Pandemie und den daraus resultierenden Folgen für den Bildungssektor formuliert. Nach den Sommerferien dürfte der Gesprächsbedarf noch höher sein, vermutet die Lokalpolitikerin Dagmar Danke-Bayer (Die Grünen), die den Antrag unterstützte: „Gerade jetzt ist eine stärkere Schulsozialarbeit nötig.“

Kinderschutzbund warnt vor Folgen des Schulausfalls

Eine Vermutung, die nicht aus der Luft gegriffen ist. Interessenvertretungen wie der Deutsche Kinderschutzbund (DKSB) warnen seit Wochen vor den Folgen des Schulausfalls. Schon jetzt steigt der Gesprächsbedarf bei Jugendlichen, wie die Nachfrage bei der „Nummer gegen Kummer“, der Gesprächs-Hotline des DKSB, zeigt. Diese sei seit Beginn der Corona-Pandemie wesentlich häufiger angerufen worden, sagt Koordinator Matthias Hoffmann: „Hinter den Kindern, Jugendlichen und Eltern liegen Wochen der Unsicherheit und manchmal auch Angst. In manchen Familien ist es zu Konflikten gekommen.“

Die Schlussfolgerung, dass nach den Sommerferien auch der Bedarf persönlicher Gespräche zunehmen wird, liegt daher nahe. Wolfgang Schmidt (Freie Wähler) zeigte sich genervt, dass FDP, FBO und CDU gegen die zwei neuen Stellen stimmten. Er sagt: „Für irgendwelche Projekte werden Millionen rausgehauen und bei Themen, die wirklich wichtig sind, wird ein riesiges Fass aufgemacht.“

Durch den Kompromiss müssen Ida-Ehre-Schule und Theodor-Mommsen-Schule mit jeweils einer halben neuen Sozialarbeiterstelle auskommen.