Bad Oldesloe. Jugendbeirat kritisiert Politiker, weil keine Vollzeitkräfte eingestellt werden. Außerdem soll ein Konzept erstellt werden.

Streitereien, psychische Auffälligkeiten, Mobbing: Damit Jugendliche im Schulalltag bei der Lösung persönlicher Probleme nicht allein gelassen werden, schafft Bad Oldesloe zwei weitere halbe Stellen in der Schulsozialarbeit. Außerdem soll ein Konzept erstellt werden, um die pädagogische Arbeit an den Schulen effektiver zu gestalten. Das hat der Bildungs-, Sozial- und Kulturausschuss beschlossen.

Liberale wollen erst die bestehenden Strukturen prüfen

Der Jugendbeirat kritisierte den Beschluss als nicht weitgehend genug. Der Beirat, der die Interessen der Kinder und Jugendlichen vertritt, hatte zwei Vollzeitstellen gefordert. „Für uns ist das Ding damit nicht durch“, sagte der Jugendbeiratsvorsitzende Lennard Hammelberg. Die Oldesloer Lokalpolitik sieht das wahrscheinlich anders. Mehrfach war über die Schulsozialarbeit in den politischen Ausschüssen diskutiert worden. Die Schaffung jeweils einer neuen halben Stelle an der Theodor-Mommsen- und Ida-Ehre-Schule ist ein Kompromiss. Linke, Grüne und Familienpartei wären lieber dem Antrag der Jugendlichen gefolgt. Doch weder SPD, CDU und FDP konnten sich dazu durchringen, das Geld zur Verfügung zu stellen.

„Den Bedarf bestreitet niemand, aber es muss auch eine Gegenfinanzierung geben“, sagte Andreas Lehmann (CDU). Statt den Problemen mit einer Personaloffensive zu begegnen, wollen die Liberalen zunächst einmal die bestehenden Strukturen überprüfen lassen. So kam die Kritik auf, dass die Schulsozialarbeiter nicht ausschließlich als Ansprechpartner für Jungen und Mädchen tätig sind und auch andere Aufgaben übernehmen. FDP-Politikerin Anita Klahn beantragte daher, dass eine Übersicht und Richtlinien für die Schulsozialarbeit erstellt wird. Der Antrag fand eine Mehrheit – trotz Gegenwind von Grünen. Linken und Familienpartei.