Ammersbek. Anglerverein organisiert am Gewässer in Ammersbek kurzfristig Abfischen, um Tiere zu retten. Bauhof hilft beim Reinigen der Ufer.

Extrem niedriger Wasserstand und Sauerstoffmangel haben zu einem Fischsterben im Lottbeker Teich am Rande von Ammersbek geführt. Anfang der Woche schwammen die ersten toten Tiere an der Oberfläche, täglich wurden es mehr. Am Freitag reinigte der Ammersbeker Bauhof mit Unterstützung vom Bezirksamt Hamburg-Wandsbek die Ufer. „Wir haben Tausende tote Weißfische eingesammelt“, sagt Bauhofmitarbeiter Martin Oldenburg. Schon am Mittwoch waren rund 25 Mitglieder vom Anglerverein Alster zum eiligst organisierten Abfischen an den Teich gekommen.

Kaum Wassernachschub und Wehr defekt

„Es ist äußerst ungewöhnlich, dass der Teich so früh im Jahr nur noch so wenig Wasser hat“, sagt Felix Nanns, Vorsitzender des Anglervereins. Mehr als die Hälfte des etwa 350 Meter langen und bis zu 50 Meter breiten Sees sei bereits vollkommen ausgetrocknet. Aus dem Zulauf komme kaum Nachschub, zudem sei das Wehr defekt. Der Stauteich gehört der Stadt Hamburg, die Landesgrenze verläuft etwa in der Mitte des Gewässers.

Etwa 150 Kilogramm der größeren Fische konnten die Angler retten, darunter Brassen, Karpfen, Rotaugen und Schleie. Von den Hechten sei allerdings nur noch einer am Leben gewesen. „Wir haben die Fische dann auf unsere anderen Zuchtteiche verteilt, in denen noch Platz war“, sagt Nanns.

Auch das Bett der Lottbek ist ausgetrocknet

Auch Ammersbeks Bürgermeister Horst Ansén war am Mittwoch am Teich. „Wir sind benachrichtigt worden, nachdem Passanten den Fall bei der Polizei gemeldet hatten“, sagt er. Daraufhin habe man mit Ordnungsamt und Bauhof sowie dem Bezirksamt Wandsbek und der Unteren Wasserbehörde des Kreises Stormarn einen Vororttermin organisiert. „Da lagen die verendeten kleinen Fische zu Hunderten am Ufer.“

Das Bett der Lottbek, durch die das Wasser in die Bredenbek und weiter in die Alster fließt, ist ebenfalls ausgetrocknet. Wo die Häuser im Dezember 2014 mit Sandsäcken vor einer Überschwemmung geschützt wurden, sind jetzt die Steine auf dem Grund zu sehen.

Experten befürchten Fälle in anderen Gewässern

Vermutlich bleibt der Lottbeker Teich nicht das einzige Gewässer in Stormarn, in dem jetzt Fische an Sauerstoffmangel reihenweise sterben. „Die Experten befürchten weitere Fälle“, sagt Bürgermeister Ansén.

Unterdessen hofft der Anglerverein, dass die Stadt Hamburg das undichte Wehr bald repariert. Das Problem sei seit Längerem bekannt. „Wenn wieder ausreichend Wasser da ist, kann sich der Teich schnell erholen“, sagt Felix Nanns. Doch zunächst ist Bauhofmitarbeiter Martin Oldenburg erneut gefordert. „Ich schau am Sonnabend noch mal, wie sich die Situation entwickelt“, sagt er.