Barsbüttel. Die Musiker der Gruppe leiden unter dem Verbot von Großveranstaltungen. Ein Projekt soll die Not der zehn Künstler lindern.

Seit mehr als drei Monaten haben die Coverpiraten nicht mehr auf der Bühne gestanden und vor Tausenden Zuschauern gespielt. Durch die Corona-Beschränkungen sind der Barsbütteler Band eingeplante Gagen in Höhe von bis zu 50.000 Euro entgangen. Die Summe wird sich steigen, denn bis Ende Oktober sind Großveranstaltungen hierzulande nicht erlaubt. Für einige Mitglieder der zehnköpfigen Gruppe ist die Lage existenzbedrohend. Sie generieren ihr Einkommen hauptsächlich durch die Auftritte. Um die Not zu lindern, haben die Coverpiraten über ihre Homepage jetzt eine Hilfsaktion gestartet.

70 Prozent es Einkommens sind weggebrochen

Das Projekt ist am 17. Juni gestartet und endet am 31. August. Neben handsignierten Autogrammkarten, T-Shirts und Kapuzenpullis, die Fans kaufen können, bieten die Künstler unter anderem das Leiten einer Bandprobe für 100 Euro an. Wer 500 Euro überweist, bekommt neben den Klamotten lebenslang freien Eintritt bei allen Konzerten und jedes Mal einen Drink auch für eine Begleitperson. 20.000 Euro sollen auf diesem Weg in den kommenden Wochen eingenommen werden. Bis Dienstagabend fanden sich fünf Unterstützer, die mehr als 1400 Euro zahlten.

„Ich musste an das Ersparte ran, inzwischen ist es fast aufgebraucht“, sagt Frontmann Tom Witt. Der 46-Jährige hat zwei Söhne im Alter von sechs und neun Jahren. Schlecht sieht es auch für Schlagzeuger Eike Rissmann aus. Der 26-Jährige lehrt zugleich das Instrument. 70 Prozent seines Einkommens sind weggebrochen. Auch er hat zwei Kinder.

„Für uns geht es um Schadensbegrenzung“

Witt sagt, er fühle sich von der Politik im Stich gelassen. „Ich glaube aber nicht, dass uns jemand erhört.“ Deswegen versuche die Band, den Karren selbst aus dem Dreck zu ziehen. Da sei Kreativität gefragt. Die Hilfsaktion im Internet, bei der auch Spenden möglich sind, ist nur der Anfang. Inzwischen spricht Witt mit Gastronomen zwecks Live-Auftritt vor kleinem Publikum.

Dafür haben die Coverpiraten ein Unplugged-Programm geschaffen mit Songs von Bon Jovi, a-ha und den Beatles. Premiere ist am 3. Juli in der Klangbar in Bergedorf (ab 19 Uhr) mit maximal 50 Zuschauern. Normalerweise verdient die Band pro Konzert einen mittleren vierstelligen Betrag, Kneipenbetreiber zahlen für die Live-Musik nur einen Bruchteil davon. „Für uns geht es um Schadensbegrenzung“, sagt Witt.