Reinbek. Klimaschutzmanagerin zieht Zwischenbilanz zum Konzept der Stadt, das zu einer Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes beitragen soll.

Halbzeit für das Klimaschutzkonzept in Reinbek: Nach eineinhalb der drei Jahre Förderung durch das Bundesumweltministerium legt Klimaschutzmanagerin Estrella Piechulek ihren ersten Bericht vor. Den wird sie heute Abend dem Umweltausschuss präsentieren. Seit 2018 ist Estrella Piechulek in Reinbek erste Ansprechpartnerin für den Klimaschutz und verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit in diesem Bereich sowie dafür, Netzwerke zu knüpfen. Sie wirbt dafür, die im von der Politik beschlossenen Klimaschutzkonzept enthaltenen 39 Maßnahmen umzusetzen. Über allem schwebt das Ziel, den Kohlendioxid-Ausstoß zu senken.

Zusammenarbeit mit Unternehmen soll ausgeweitet werden

Gerade noch rechtzeitig vor dem Lockdown wegen der Corona-Pandemie konnte sie etwa im März Reinbeker Firmen zu einer Informationsveranstaltung einladen. „Was die Energiebilanz angeht, haben die örtlichen Betriebe ihre Hausaufgaben noch nicht ganz gemacht“, mahnte damals Bürgermeister Björn Warmer. Laut einer Statistik von 2015 sei das Gewerbe für 53 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs in Reinbek verantwortlich. „Jedes Unternehmen könnte 15 bis 35 Prozent Energie einsparen, einige Firmen würden sogar mit 50 Prozent weniger auskommen“, sagte Piechulek.

Die Klimaschutzmanagerin freut sich, dass sie nach dieser Veranstaltung, die sie als Startschuss für eine Kampagne verstanden wissen will, sehr positive Rückmeldungen bekommen hat. „Wir sind schon in Gesprächen, um diese Zusammenarbeit mit den Reinbeker Unternehmen noch zu erweitern“, sagt sie.

Estrella Piechulek stellt Arbeit in Umweltausschuss vor

Ein zweiter wichtiger Schwerpunkt des von der Politik beschlossenen Themenkatalogs ist die Mobilität. Piechulek: „Zum ersten Mal haben wir den Ist-Zustand für den Radverkehr in der Stadt dokumentiert. Eigentlich wollten wir uns im Mai zu einem runden Tisch treffen, um zu diskutieren, was mit den Ergebnissen passiert.“ Dann kam das Coronavirus dazwischen. „Wir hoffen, dass wir uns jetzt vielleicht im August treffen werden“, so die Klimaschutzmanagerin. Das Geld sei bereits in den Haushalt eingestellt, weil sich alle der Bedeutung des Themas bewusst seien. Erste wichtige Maßnahmen, wie die Veloroute entlang der K 80, werden daher bereits vorab aufgegriffen.

Von 19.30 Uhr an will Estrella Piechulek ihre Arbeit detailliert im Sachsenwald-Forum (Hamburger Straße 4–8) erläutern. Die Klimaschutz-Initiative Sachsenwald ruft dazu auf, bereits vorab während der Einwohnerfragestunde nachzuhaken, um deutlich zu machen, wie ernst es den Reinbekern ist, endlich mehr Klimaschutz in ihrer Stadt umzusetzen.

Bericht der Klimaschutzbeauftragten steht online

„Von besonderer Bedeutung ist dabei die Frage, durch welche konkreten Vorhaben das Ziel der Einsparung von Treibhausgasen in Höhe von 60 Prozent – laut Klimaschutzkonzept eine erreichbare Größenordnung, ausgehend vom Jahr 2014 und endend im Jahr 2050, in Reinbek erreicht werden soll“, sagt Joachim Becker von der Klimaschutz-Initiative Sachsenwald. Seiner Ansicht nach sollte die Zielsetzung sogar null Prozent Emissionen bis 2035 heißen, allerspätestens 2050. Dafür sei seiner Ansicht nach deutlich mehr Unterstützung und Engagement in diesem Bereich erforderlich.

Estrella Piechulek freut sich über die Fragen von Bürgern. Ihr Bericht ist online auf der Homepage der Stadt Reinbek unter „Bürgerservice und Politik/Sitzungskalender“ unter dem heutigen Datum nachzulesen.