Bargteheide. Hauptausschuss empfiehlt europaweit auszuschreibenden Wettbewerb. Zweifel am neuen Standort sind noch immer nicht ausgeräumt.

Trotz aller Probleme rund um das Grundstück für die neue Feuerwache an der Bahnhofstraße hat der Bargteheider Haupt- und Sozialausschuss in seiner jüngsten Sitzung einen europaweit auszuschreibenden Architektenwettbewerb empfohlen. Begleitet werden soll er durch das Beratungsbüro D & K drost consult mit Sitz in Hamburg.

Getrennte Baukörper treiben Kosten in die Höhe

Wie das Abendblatt bereits berichtete, verfügt die Stadt auf dem Areal südlich des Seniorendorfes noch immer nicht über alle benötigten Grundstücke. Zudem ist der Konflikt zwischen dem Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein und der Unteren Naturschutzbehörde um den die Fläche durchschneidenden Knick weiter ungelöst.

„Dieses Problem sollte möglichst schnell geklärt werden“, sagt Uwe Drost, Geschäftsführender Gesellschafter des Consultingbüros. Könne das betreffende Areal nicht in seinem ganzen Ausmaß genutzt werden, stehe die gewünschte Funktionalität infrage. „Festzuhalten bleibt in jedem Fall: Je komplizierter die Rahmenbedingungen, umso teurer wird das Projekt. Und zwei getrennte Baukörper treiben die Kosten auf jeden Fall in die Höhe“, so Drost. Spätestens zum Startschuss für den Wettbewerb müsse verbindlich geklärt sein, welche Fläche tatsächlich bebaut werden könne.

Dreigeschossigkeit des Baus nicht sinnvoll

Beim Konzept für die Neubau der Bargteheider Feuerwache konkurrieren Lärmschutz- und Umweltschutz.
Beim Konzept für die Neubau der Bargteheider Feuerwache konkurrieren Lärmschutz- und Umweltschutz. © Frank Hasse/Fotolia

Im März des vergangenen Jahres hatte bereits eine Flächen- und Funktionsprüfung durch den Diplomarchitekten Reinhard List die Zweifel am geplanten Standort der Feuerwache verstärkt. Laut List sei weder eine Dreigeschossigkeit des Baus sinnvoll, noch eine Ausfahrt über die am östlichen Rand des Areals geplante Bushaltestelle.

Problematisch sei aus Lists Sicht zudem, dass auf dem begrenzten Terrain mindestens 80 Stellplätze ausgewiesen werden müssten. Nicht zuletzt wäre eine mögliche Erweiterung der Feuerwache wegen des unzureichenden Flächenangebots wenn überhaupt, dann nur eingeschränkt möglich.

Jürgen Engfer verteidigt den Verzicht

SPD-Stadtvertreter Jürgen Weingärtner monierte in der Ausschusssitzung, dass seit November vergangenen Jahres viel Zeit verstrichen sei, ohne auf den wesentlichen Problemfeldern vorangekommen zu sein. „In diesem Zusammenhang bleibt auch erklärungsbedürftig, warum dem Wunsch nach einer weiteren Sitzung der Arbeitsgruppe Feuerwache im Frühjahr nicht entsprochen worden ist“, so Weingärtner.

Jürgen Engfer, Planungschef der Stadtverwaltung, verteidigte den Verzicht mit dem Hinweis darauf, dass bis Ende Februar das Beteiligungsverfahren gelaufen sei und die eingegangenen Einwände anschließend erst noch abgewogen werden mussten. „Außerdem gibt es bekanntlich nach wie vor Positionen, die nicht vereinbar sind“, sagte Engfer.