Ahrensburg. Auf Platz im Zentrum der Schlossstadt versammelt sich Gruppe von Menschen. Gegner der Regelungen rufen im Internet zu Aktionen auf.
Auf dem Ahrensburger Rondeel hat am Sonnabend eine bislang unbekannte Gruppe Flyer mit Infomaterial verteilt. Gegen 11 Uhr tummelten sich mehrere Dutzend Menschen auf dem öffentlichen Platz im Zentrum der Schlossstadt. Der wegen der Corona-Pandemie geltende Mindestabstand von 1,50 Metern wurde dabei größtenteils nicht eingehalten.
Die Polizei in Ahrensburg sagte am Sonntag auf Anfrage, keine Kenntnisse von einer Aktion auf dem Rondeel gehabt zu haben. Ähnliche Aussagen kommen von der für den Kreis Stormarn zuständigen Polizeileitstelle in Lübeck.
Ähnliche Aktionen auch in Berlin, Köln und Hannover
Möglicherweise handelte es sich bei den Teilnehmern, die Flyer verteilten, um Gegner der Corona-Regelungen. Auch in anderen Städten Deutschlands kam es am Wochenende zu Protestaktionen. In Hamburg gab es beispielsweise zwei Demonstrationen vor dem Rathaus. Zunächst forderten rund 50 Eltern Lockerungen der Corona-Beschränkungen mit dem Ziel, dass ihre Kinder wieder „normal“ miteinander spielen dürften. Anschließend kamen vor dem Hamburger Rathaus etwa 500 Menschen unter dem Titel „Wir gemeinsam für das Grundgesetz“ zusammen. Angemeldet waren nur 50 Teilnehmer.
Ähnliche Aktionen von Corona-Skeptikern gab es auch in Berlin, Hannover, Bremen, Köln, Stuttgart und vielen anderen Städten. Die Teilnehmer dieser Demos protestieren hauptsächlich gegen die aus ihrer Sicht eingeschränkten Grundrechte. Kritiker der Demos befürchten eine Vereinnahmung durch Verschwörungstheoretiker und Rechtspopulisten, die teilweise ebenso an den Aktionen teilnahmen wie Impfgegner.
Nicht immer bleiben die Demonstrationen gewaltfrei
In sozialen Netzwerken wie Facebook werden Fotos mit Listen geteilt, auf denen deutschlandweit Termine für Demos genannt werden. Auch Ahrensburg ist dort zu finden. Demnach war für Sonnabend um 15 Uhr ein „Spaziergang“ am Ahrensburger Schlosspark geplant. Für Montag, 11. Mai, wird zur selben Uhrzeit und am selben Ort wieder zu einem „Spaziergang“ aufgerufen. Die Urheber der Veranstaltungen sind auf den geteilten Listen nicht erkennbar.
Nicht immer bleiben die Demos gewaltfrei. In Berlin meldete die Polizei Flaschenwürfe und Angriffe auf Einsatzkräfte. Viele Teilnehmer skandierten unter anderem „Freiheit“, „Widerstand“, „Volksverräter“ und „Wir alle sind das Volk“. In Dortmund griff bei einer Demonstration ein mutmaßlich Rechtsextremer zwei WDR-Journalisten an.