Grosshansdorf. Nutzung des Parcours gefährdet Waldbestand und widerspricht Auflagen. Bürgermeister und Sportler suchen Alternative.

Das Schicksal des Pfades für Mountainbiker neben der U-Bahnbrücke am Waldreiterweg in Großhansdorf ist besiegelt: Die Schleswig-Holsteinischen Landesforsten (SHLF) haben die zahlreichen Rampen entfernt, auf denen die Radsportler Sprünge übten. Großhansdorfs Bürgermeister Janhinnerk Voß sucht weiterhin mit den Mountainbikern nach einer Alternative, bisher aber ohne Erfolg.

Nutzung des Waldes für Spaziergänge nach wie vor gestattet

Parcour im Waldgebiet am Waldreiterweg in Großhansdorf.
Parcour im Waldgebiet am Waldreiterweg in Großhansdorf. © Pia Rabener

Rund 30 bis 40 Jugendliche und Erwachsene nutzten den Parcours täglich. Am 17. Januar wurde das Befahren von der Forstbehörde offiziell als Ordnungswidrigkeit eingestuft und der Zugang daraufhin für die Radsportler gesperrt. „Durch die unerlaubte Mountainbike-Nutzung war einer der wenigen alten Waldstandorte im Land durch massive Wurzelverletzungen, illegale Fällungen und intensive Erosion in seinem Bestand akut gefährdet“, erklärt dazu Ionut Huma, Sprecher der Landesforsten, den Beschluss in Absprache mit Forst- und Naturschutzbehörde. Zusätzlich entstehe durch die Nutzung der Waldfläche als Strecke für Mountainbiker eine Gefahr für andere Waldnutzer. Huma: „Wir sind als Eigentümer verpflichtet, im Sinne der Verkehrssicherung eine derartige Nutzung sofort zu unterbinden.“

Eine Nutzung des Waldes für Spaziergänge sei nach wie vor gestattet. Auch die Mountainbiker dürften sich weiterhin im Wald aufhalten, solange sie ausschließlich auf den Waldwegen führen, wie es laut Paragraf 17 des Landeswaldgesetzes vorgeschrieben sei.

Bürgermeister und Biker suchen Alternativstandort

„Der Hütti-Trail in der Revierförsterei Brekendorf im Kreis Rendsburg-Eckernförde ist ein gutes Beispiel dafür, dass ähnliche Anlagen auch genehmigt werden können“, sagt Huma. Allerdings seien dort andere naturschutzfachliche Voraussetzungen gegeben, die nicht mit Großhansdorf zu vergleichen seien. Der Hütti-Trail würde von einem Verein betrieben und gepflegt, die Verkehrssicherung durch den Betreiber übernommen. Großhansdorfs Bürgermeister Janhinnerk Voß plant nun eine Begehung der Wälder auf dem Gebiet der Gemeindemit Jugendlichen, Eltern sowie externen Fachleuten. „Wenn es überhaupt eine geeignete Fläche in Großhansdorf gibt, werden wir den Vorschlag mit der Forstbehörde abstimmen“, sagt Voß. „Durch die Coronakrise mussten wir die Besichtigung jedoch erstmal auf unbestimmte Zeit verschieben.“

Lange hatten die Radfahrer um den Erhalt des Parcours gekämpft. Ionut Huma könne deren Enttäuschung nachvollziehen, meint aber: „Wir hätten gern geholfen, waren aber gesetzlich dazu gezwungen, entsprechend zu handeln.“