Bad Oldesloe. Institut zieht positive Bilanz. Alle 34 Standorte bleiben mindestens bis 2025 erhalten. Im Vorjahr eröffneten 9500 Neukunden Konten.

Die Sparkasse Holstein hat im Vorjahr 9500 neue Kunden hinzugewonnen. Die Zahl der privaten Girokonten ist im Geschäftsbereich, der vom Hamburger Osten über den Kreis Stormarn bis zur Insel Fehmarn reicht, auf gut 183.200 gestiegen. Der Trend hat sich im Januar und Februar mit fast 1700 neuen Konten fortgesetzt. „Das Girowachstum ist eine erfreuliche erste Tendenz einer Neupriorisierung“, sagt der Vorstandsvorsitzende Thomas Piehl. „Seit 18 Monaten arbeiten wir mit Hochdruck daran, dem Privatkundengeschäft mehr Rückenwind zu geben.“

Thomas Piehl blickt optimistisch auf wachsende Herausforderungen

Das wirkt sich aufs verwaltete Kundenvermögen aus: 6,26 Milliarden Euro lagen laut Jahresbericht auf Konten und in Depots – ein Plus von elf Prozent. Mit einer Bilanzsumme von 6,79 Milliarden Euro (Vorjahre: 6,36 und 6,16) zählt das Geldinstitut zu den größeren Sparkassen bundesweit. Der Bilanzgewinn lag unverändert bei zwölf Millionen Euro.

Optimistisch blickt Thomas Piehl auf die wachsenden Herausforderungen. „Wir haben 2019 erfolgreich gemeistert, sind stabil und haben einen Plan“, sagt er. Dabei spielen die Filialen eine wichtige Rolle. An 34 Standorten mit „2025+Garantie“ sind Mitarbeiter persönlich zu erreichen. In Stormarn sind es Reinbek, Glinde, Barsbüttel, Trittau, Großhansdorf, Ahrensburg, Tangstedt, Bargteheide, Bad Oldesloe und Reinfeld.

80 Prozent der Kunden wollen Mix aus online und Beratern

Anfang März hat die Sparkasse Holstein eine Filiale in Hamburg-Bergdorf eröffnet. Es ist die siebte in der Hansestadt. „Mit Bergedorf runden wir unsere Strategie im Osten Hamburgs ab, um unsere Stormarner Interessen an den Pendlerachsen zu wahren“, sagt Thomas Piehl. Weitere Neueröffnungen seien zurzeit nicht geplant.

„Wir garantieren 34 Filialen für die Zeit mindestens bis 2025“, sagt Piehl. Dabei stehe das Wort „mindestens“ im Mittelpunkt und nicht die Zahl 2025. „Über die weitere Entwicklung entscheiden unsere Kunden, ob sie das Angebot einer bürgernahen Sparkasse mit allen Elementen des gesellschaftlichen Engagements wertschätzen“, so Piehl. 45 SB-Filialen komplettieren das Angebot. Allein die 117 Geldautomaten in der Region wurden mehr als 6,2 Millionen Mal genutzt. „Die Filiale prägt die Marke Sparkasse Holstein“, sagt Vertriebsvorstand Joachim Wallmeroth. So erledigen seit Jahren lediglich 20 Prozent der Kunden ihre Finanzgeschäfte ausschließlich online. Die anderen 80 Prozent bevorzugen einen Mix aus Homebanking und persönlichem Kontakt.

Bei Kundenkrediten gab’s einen Anstieg um 2,6 Prozent

„Ab 30 Jahren steigt das Interesse an Beratung und Service“, sagt Vorstandsmitglied Michael Ringelhann. 52 Prozent der Kunden sind im Onlinebanking aktiv, davon die Hälfte mit dem Smartphone. Die Internetfiliale zählte im Vorjahr 15,7 Millionen Besuche (plus 3,2 Prozent).

Bei den Kundenkrediten gab’s einen Anstieg um 2,6 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro. Treiber waren mit plus 4,4 Prozent die Kredite an 8300 Unternehmen. Die aktuelle Krise werde sich aber deutlich auswirken. „Die Dynamik des Wirtschaftswachstums nahm auch ohne Corona ab“, sagt Thomas Piehl, „Corona wird harte Einschnitte verursachen.“

Aktuell hat das Geldinstitut 32 freie Stellen zu besetzen

In der umkämpften privaten Baufinanzierung setzt die Sparkasse auf einen neuen Ansatz: Seit Januar sind flexiblere Lösungen auch mit Fremdvermittlungen möglich. „Wir gehen mit unseren Kunden in ein Portal. Damit erhalten sie Transparenz über die Marktangebote und können auch unser Angebot gut einschätzen“, sagt Vorstandschef Piehl. Wir gehen davon aus, dass der Superzyklus im Immobilienmarkt weiter anhält“, ergänzt Axel Schneider, Bereichsleiter Professionelle Immobilienkunden.

Die rund 1000 Arbeitsplätze in der Gruppe, zu der auch die S-Immobiliengesellschaft Holstein und die Stiftungen zählen, sind laut Vorstand sicher. 667 Beschäftigte arbeiten ganztags, 334 in Teilzeit. Es gibt 72 Lehrstellen. Das Durchschnittsalter ist von 45,7 auf 44,3 Jahre gesunken. Aktuell sind 32 Stellen zu besetzen.

Jüngstes Projekt ist die Sparkassen-Hospizstiftung Stormarn

Unverändert groß ist das gesellschaftliche Engagement der Sparkasse Holstein und ihrer mittlerweile 18 Stiftungen in der Region. Mehr als 1000 Projekte wurden gefördert. Das Geldinstitut überwies 5,2 Millionen Euro Spenden und Zustiftungen an seine Stiftungen. Das Stiftungskapital lieferte Erträge von 2,1 Millionen Euro. 600.000 Euro zahlte die Sparkasse als direkte Förderungen.

Jüngstes Projekt ist die Sparkassen-Hospizstiftung Stormarn mit einem Volumen von 1,3 Millionen Euro. Das 3,5-Millionen-Euro-Haus im Oldesloer Gewerbegebiet am Sandkamp öffnet Anfang Mai. Es hat zwölf Plätze für todkranke Menschen.

Das Sparkassen-Jahr 2019 in Zahlen:

Bilanzsumme: 6,79 Mrd. Euro (2018: 6,36)
Kundenkreditvolumen: 5,43 Mrd. (5,30)
Kundeneinlagenvolumen: 5,06 Mrd. (4,62)
Zinsüberschuss: 119,3 Mio. (128,5)
Provisionsüberschuss: 42,8 Mio. (39,9)
Personalaufwand: 70,0 Mio. (68,4)
Sachaufwand: 34,8 Mio. (34,9)
Ergebnis vor Steuern: 57,3 Mio. (59,2)
Ergebnis nach Steuern: 43,6 Mio. (38,5)
Bilanzgewinn:
12,0 Mio. (12,0)
Cost-Income-Ratio:
63,0 Prozent (61,5)
Eigenkapitalquote:
15,64 Prozent (15,15)
Mitarbeiter:
1001 (1021), darunter 667 Vollzeit- und 334 Teilzeitkräfte
Filialen:
34 von Hamburg bis Fehmarn und 45 SB-Standorte