Bargteheide. Jugendliche missachten auf Campus Am Schulzentrum die Verbote von Zusammenkünften. Acht Feiernde wurden angezeigt.

Trotz des erst am Freitag ausgeweiteten Verbots von Zusammenkünften von mehr als fünf Personen im öffentlichen Raum haben mindestens 15 Jugendliche in der Nacht zum Sonntag auf dem Campus zwischen Emil-Nolde-Straße und der Straße Am Schulzentrum in Bargteheide so genannte Corona-Partys gefeiert. Die alarmierte Polizei musste gleich zweimal zum Ort des Geschehens, weil sich die Jugendlichen nach dem ersten Einsatz kurze Zeit später wieder zusammenfanden.

Corona-Party – Jugendliche wollten nicht nach Hause gehen

Gegen 23.20 Uhr war das Polizeirevier Ahrensburg das erste Mal alarmiert worden. Auf dem Schulcampus trafen sie auf ein Dutzend Personen, die sich über den neuen Erlass der Landesregierung zur Eindämmung der Corona-Pandemie hinweggesetzt hatten. Seit Sonnabend durften bei privaten Veranstaltungen wie Geburtstagsfeiern und Grillabenden nur noch bis zu fünf Personen zugegen sein, sofern keine Verwandtschaftsverhältnisse ersten Grades bestehen.

Diese Einschränkung galt auch für Zusammenkünfte im öffentlichen Raum, etwa bei Spaziergängen. Diese Regelung wurde am Sonntag noch einmal verschärft: Fortan dürfen nicht mehr als zwei Personen gemeinsam unterwegs sein. Ausgenommen sind Familien sowie in einem Haushalt lebende Personen.

Trotz einer entsprechenden Belehrung durch die Beamten wollten die Jugendlichen nicht nach Hause gehen. Deshalb sprachen die Polizisten Platzverweise aus und verhängten mit sofortiger Wirkung ein Aufenthalts- und Betretungsverbot. Daraufhin zerstreute sich die Gruppe, kurz darauf verließen auch die Streifenwagen den Einsatzort.

Polizei nimmt Jugendlichen fest

Um 1.28 Uhr ging durch eine Anwohnerin ein weiterer Hinweis ein, dass die Party offenkundig fortgesetzt worden sei. „Bei der Überprüfung der Personalien stellte sich heraus, dass sich unter den nun 15 angetroffenen Jugendlichen acht befanden, die bereits an der ersten Zusammenkunft beteiligt waren“, sagte ein Sprecher der Polizeileitstelle Lübeck dem Abendblatt. Diese Personen erwarte nun eine Strafanzeige nach dem Infektionsschutzgesetz.

Für einen besonders renitenten Jugendlichen, der zudem unter erheblichem Alkoholeinfluss gestanden haben soll, endete der zweite Einsatz sogar mit einer vorläufigen Festnahme. „Er wurde erst im Laufe des Sonntagvormittags wieder auf freien Fuß gesetzt“, so der Polizeisprecher.