Bad Oldesloe. Erste Verleihung ist im Blauen Haus geplant. Dort waren während der Nazizeit Systemkritiker gefoltert und getötet worden.
Eingreifen statt wegschauen, Dialog statt Diffamierung: Mit einem Courage-Preis will ein neuer Verein in Bad Oldesloe Demokratie-Projekte von Jugendlichen fördern und damit gegen Rassismus und Hetze einstehen. „Wir wollen keine große Politik machen aber einen Beitrag leisten, unsere Demokratie lebendig zu gestalten“, sagt Wolfgang Abel, der den Verein mit zehn weiteren Oldesloern gegründet hat.
Ziel ist es, einmal im Jahr Preise an Jugendprojekte zu vergeben. Die erste Verleihung ist für den 9. November 2020 geplant. Ein geschichtsträchtiges Datum – ebenso wie der Ort, an dem die Ehrenamtler ihren Verein vorstellten: Das Blaue Haus an der Hude in Bad Oldesloe.
Preisgeld stammt aus Beiträgen und Spenden
„Das haben wir nicht zufällig gewählt“, wie Wolfgang Abel sagt. Während der Nazizeit nutzte die Gestapo das Gebäude, um Systemkritiker zu inhaftieren. „Hier wurden Menschen geschlagen, gefoltert und getötet, die für ihre Überzeugungen eingetreten sind, während andere wegschauten“, erzählt der Vereinsgründer. Mit dem Preis will der Verein couragiertes Verhalten belohnen, um „die Ewiggestrigen und Populisten auch mit einer möglichst breiten Unterstützung der Zivilgesellschaft in die Schranken zu weisen.“
Bis 15. September können Schüler, Lehrer, Vereine und Einzelpersonen Vorschläge einreichen, die von einer Jury gesichtet werden. Das Preisgeld, dessen Höhe noch nicht feststeht, stammt aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Matina Kock, zweite Vorsitzende: „Neben spannenden Projekten suchen wir auch weitere Vereinsmitglieder und Spender, die unsere Arbeit unterstützen möchten.“ Da es sich um einen gemeinnützigen Zweck handelt, sind Spenden steuerlich absetzbar. Weitere Infos zum Courage-Verein unter www.ojcp.de.