Bargteheide. Grüne diskutieren am Montag mit Bürgern über die Ergebnisse einer Mobilitätsumfrage. Ein Thema ist der Radverkehr.

Eine verkehrsberuhigte Rathausstraße und bessere Radwege, diese beiden Wünsche rangieren für die Bargteheider beim Thema innerstädtische Mobilität ganz oben. Das ergab eine aktuelle Umfrage. „Mehr als hundert Bürger haben ihre Ideen und Kritikpunkte aufgeschrieben und in unseren Briefkasten geworfen“, sagt die Fraktionschefin der Bargteheider Grünen, Ruth Kastner, über die Info-Flyer-Umfrage zu „sicheren Schulwegen“. Am Montag, 17. Februar, ab 19.30 Uhr sollen die Anregungen bei einer Veranstaltung im Restaurant des Seniorendorfs (Bahnhofstraße 32) diskutiert werden.

Zugeparkter Tremsbütteler Weg gilt als Brennpunkt

Besonders der Radverkehr dürfte dann im Mittelpunkt stehen. Rund 67 Prozent aller Rückmelder wünschen sich mehr Investitionen ins Radwegenetz. Die bereits vorhandenen Wege seien oft lückenhaft und schlecht gekennzeichnet, zudem fehle es an Abstellmöglichkeiten für Fahrräder vor Geschäften und am Bahnhof.

Als Brennpunkte sind der oft zugeparkte Tremsbütteler Weg und die Voßkuhle mehrfach genannt worden. „Mit dem Rad muss ich ständig zwischen Straße, Rad- und Fußwegen wechseln, ohne irgendwo richtig hinzugehören“, wurde etwa moniert.

Wunsch nach mehr Tempo-30-Zonen

Viele Klagen gibt es indes auch über Radfahrer, die sich nicht an die Verkehrsregeln halten. Da werde nicht nur zu schnell und auf Fußwegen gefahren, sondern zudem auf der falschen Seite oder ohne Licht. Deshalb werden häufigere Kontrollen gefordert. Neben respektlosen Radfahrern müsse indes auch Falschparkern und Rasern öfter Einhalt geboten werden.

Deutlich geworden sei in diesem Zusammenhang der häufig geäußerte Wunsch nach mehr Tempo-30-Zonen. Bis hin zum Vorschlag, die ganze Stadt, ausgenommen Südring und große Durchfahrtstraßen, durch Tempo 30 zu beruhigen.

Bürger wünscht sich Kombination aus Fuß- und Radweg

Besonders häufig wurde die Rathausstraße genannt, und zwar in 64 Prozent aller Rückmeldungen. Verbunden mit Ideen, sie zu einer „Flanier- und Einkaufsmeile“ umzuwandeln. Möglich sei das etwa als Einbahnstraße mit Tempo 30, als reine Fußgängerzone, oder zumindest als „shared space“, einem von Fußgängern, Rad- und Autofahrern gemeinsam genutztem Raum.

Nach Ansicht vieler sollte der Autoverkehr in der Rathausstraße auf jeden Fall stark reduziert werden, etwa durch gebührenpflichtige Parkplätze. Ein Bürger träumt sogar ganz visionär von einem kombinierten Fuß- und Radweg, beidseitig gesäumt von Pflanzrändern, die nur bei den Ladenflächen unterbrochen sind.

Mehr Achtsamkeit gegenüber Kindern und Senioren gefordert

Als Stolperfallen für Fußgänger gelten offenbar die Baumschulenstraße und die Wurth. Insbesondere für Passanten, die mit Rollator und Kinderwagen unterwegs sind. Verbunden mit der Hoffnung, dass die Bürgersteige beider Straßenzüge möglichst bald umfassend instandgesetzt werden.

„In vielen Zuschriften wurde nicht zuletzt mehr gegenseitige Rücksichtnahme eingefordert“, sagt Kastner. „Am wichtigsten ist für mich Toleranz“, hätte jemand geschrieben, ein anderer wünschte sich mehr Achtsamkeit gegenüber den schwächsten Verkehrsteilnehmern, sprich Kindern und Senioren.