Ahrensburg. Land verlängert Förderprogramm und stockt es auf 1,8 Millionen Euro auf. Hauseigentümer können bis zu 1500 Euro bekommen.

Stormarner können auch in diesem Jahr einen Landeszuschuss bekommen, wenn sie ihr selbst genutztes Haus oder ihre Wohnung sicherer machen. Die Landesregierung setzt das Einbruchschutz-Programm jetzt doch fort. Der Fördertopf wird sogar um 800.000 auf 1,8 Millionen Euro aufgestockt. Für Investitionen in Sicherheitstechnik gibt es einen 15-Prozent-Zuschuss bis maximal 1500 Euro.

Der Finanzausschuss des Landtags hat den Plänen bereits zugestimmt. Das Geld kommt aus dem Jahresüberschuss 2019 von 557 Millionen Euro. Der Landtag werde den Nachtragshaushalt voraussichtlich im März verabschieden, so der CDU-Fraktionsvorsitzende Tobias Koch. „Danach können die Details zum neuen Programm festgelegt werden“, sagt der Abgeordnete aus Ahrensburg. Ursprünglich wollte das Land die Förderung einstellen: Im ersten Etat für das laufende Jahr war sie nicht enthalten.

Erstmals können auch Mieter Anträge stellen

Fest steht bereits, dass erstmals auch Mieter und nicht nur Eigentümer Anträge stellen können. Im Vorjahr war das eine Million Euro umfassende Programm schon im Juli ausgeschöpft. Kiel hatte das Förderprogramm 2016 aufgelegt. In den ersten beiden Jahren wurden 1,6 und 1,5 Millionen Euro verteilt, 2018 und 2019 war es jeweils eine Million.

Die Abwicklung erledigt die Investitionsbank Schleswig-Holstein (www.ib-sh.de ), die auch über die genauen Vorschriften Auskunft gibt. Im Vorjahr bewilligte sie 932 Anträge, das waren 20 mehr als 2018. Ein Großteil kommt stets aus dem Hamburger Umland, in dem die Einbruchszahlen im Landesvergleich überdurchschnittlich hoch sind. Aus Stormarn wurden laut Innenministerium 139 Anträge genehmigt mit einem Zuschussvolumen von knapp 128.000 Euro. Im Jahr 2018 waren es 100 Eigentümer, die zusammen rund 84.000 Euro bekamen.

Stabile Türen und Fenster sowie Alarmanlagen werden gefördert

Wer Geld aus Kiel haben möchte, muss den Antrag unbedingt vor Beginn der Arbeiten stellen und auch die Bewilligung bekommen. Die Mindestinvestition liegt bei 1000 Euro. Gefördert werden unter anderem einbruchhemmende Türen und Fenster sowie Nachrüstsysteme, Gitter und Rollläden. Der Einbau von Alarmanlagen steht ebenfalls auf der Liste.

Der Grundeigentümerverband Haus & Grund Schleswig-Holstein, der rund 70.000 Mitglieder vertritt, hatte die Fortsetzung des Programms vehement gefordert und begrüßt den Entschluss. „Prävention ist das beste Mittel gegen Einbruchskriminalität“, sagt der Vorstandsvorsitzende Alexander Blažek. Dass die Fördermittel im Vorjahr schon im Juli vergriffen waren, zeige wie beliebt das Programm war. Und auch die örtlichen Handwerker profitierten: Laut Haus & Grund hätten Immobilienbesitzer mit der Förderung mindestens 6,7 Millionen Euro ausgegeben.

Haus & Grund sieht Probleme bei Zuschüssen für Mieter

Der Verband hält es allerdings nicht für sinnvoll, dass künftig auch Mieter Zuschüsse beantragen können. „Das wirft mietrechtliche Probleme auf“, sagt Blažek. Für den Einbau von Türen oder Fenstern sei beispielsweise die Zustimmung des Vermieters nötig. „Darüber hinaus ist unklar, was mit diesen Einbauten passiert, wenn das Mietverhältnis endet.“ Cleverer wäre es, den Eigentümer der Wohnung zu bezuschussen. Wegen der knappen Mittel sei das bisher aber nicht vorgesehen gewesen. Alexander Blažek sagt: „Daher sollte sich das Förderprogramm wie bisher an selbstnutzende Eigenheimbesitzer richten.“