Ahrensburg. 139 Anträge aus Stormarn für dieses Jahr bewilligt. Haus & Grund fordert Verlängerung des Programms für 2020.

Das eine Million Euro umfassende Einbruchschutz-Förderprogramm der schleswig-holsteinischen Landesregierung war schon im Juli dieses Jahres ausgeschöpft. Wegen des großen Interesses fordert der Grundeigentümerverbands Haus & Grund jetzt eine Verlängerung fürs nächste Jahr. „Angesichts der beachtlichen Erfolge bei der Prävention finde ich es unverständlich, dass das Land bislang keine Mittel bereitstellt“, sagt der Landesvorsitzende Alexander Blažek.

Laut Kieler Innenministerium ist die Einbruchskriminalität im Vorjahr um 9,5 Prozent zurückgegangen. Im Kreis Stormarn sank die Zahl der Fälle um 110 auf 565. Landesweit scheitere jeder zweite Einbruchsversuch an aufmerksamen Nachbarn und verbesserter Sicherheitstechnik.

15 Prozent Zuschuss bis maximal 1500 Euro

Eigentümer von selbst genutzten Wohnungen und Häuser bekommen aus dem Sonderprogramm einen 15-prozentigen Zuschuss, wenn sie mindestens 1000 Euro in Sicherheitstechnik investieren. Das können einbruchhemmende Fenster und Türen sein, Gitter und Rollläden oder Alarmanlagen. Maximal gibt es 1500 Euro Förderung.

Die Täter geben schnell auf,wenn sie nicht reinkommen

Mit den bereitgestellten eine Million Euro hätten Immobilienbesitzer mindestens 6,7 Millionen Euro ausgegeben, so Haus & Grund. Davon profitiere insbesondere das örtliche Handwerk. „Erwiesenermaßen ist die Prävention der beste Weg, Einbrüche zu verhindern“, so Alexander Blažek. „Kriminelle geben regelmäßig nach wenigen Minuten auf, wenn es ihnen nicht gelingt, in die Wohnung zu gelangen.“

Das Land hatte das Förderprogramm 2016 aufgelegt. In den ersten beiden Jahren wurden 1,6 und 1,5 Millionen Euro verteilt, im vergangenen und in diesem Jahr war es jeweils eine Million. Aktuell wurden 932 Anträge bewilligt, das sind 20 mehr als 2018. Ein Großteil kommt stets aus dem Hamburger Umland, in dem die Einbruchszahlen im Landesvergleich überdurchschnittlich hoch sind.

Anträge werden bei Investitionsbank gestellt

Für den Kreis Stormarn wurden laut Innenministerium 139 Anträge genehmigt mit einem Zuschussvolumen von knapp 128.000 Euro. Im Vorjahr waren es genau 100 Anträge mit rund 84.000 Euro. Die Abwicklung erledigt die Investitionsbank Schleswig-Holstein (www.ib-sh.de), die auch über die genauen Vorschriften Auskunft gibt.

Ob die Forderung des Grundeigentümerverbands vom Landtag erhört wird, ist noch unklar. „Der Haushaltsentwurf der Landesregierung sieht für das Jahr 2020 keine Mittel für den Einbruchschutz vor“, sagt Dirk Hundertmark, Sprecher des Innenministeriums.

Die Fraktionen können in den Etatberatungen Änderungswünsche einbringen. Im Vorjahr war das Förderprogramm auch erst auf diesem Weg verlängert worden. Ein weiteres Programm auch für Mieter bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau (www.kfw.de).

Infoveranstaltung über Einbruchschutz in Bargteheide mit Polizei, Haus & Grund und Fachfirmen Di 29.10., 18.30, Hilfszentrum, Alter Sportplatz 8