Glinde. Zwei Hektar großer Fichtenwald wurde nach einem Borkenkäferbefall abgeholzt. Jetzt sollen dort Laubbäume wachsen.
Der etwa zwei Hektar große Fichtenwald am Glinder Wasserwerk, der wegen eines Borkenkäferbefalls abgeholzt werden musste, soll wieder aufgeforstet werden. „Die zwei vergangenen, ungewöhnlich heißen Sommer hatten bei den Fichten sogenannten Trockenstress ausgelöst. Es fehlte ihnen an Wasser“, sagt Jens Lübbers von der zuständigen Bezirksförsterei.
Fichten wurden im Dezember gefällt
Da der Grundwasserspiegel gesunken ist, konnten die Bäume auch aus den tieferen Erdschichten kein Wasser mehr aufnehmen. „Die geschwächten Fichten waren für den Käfer besonders anfällig“, so Lübbers. Als das Wasserwerk den Befall im Oktober bemerkte, kontaktierte es die Landesbehörde. Diese beauftragte die Forstbetriebsgemeinschaft mit dem Fall. Zu dem Zeitpunkt war der Borkenkäferbefall jedoch schon so weit fortgeschritten, dass nur noch ein Kahlschlag in Frage kam.
Die Fichten wurden im Dezember gefällt. Das verwertbare Holz wurde abtransportiert, jetzt liegen Reisig und Grünschnitt auf der Fläche. „Wir sind dabei, Angebote für die Flächenvorbereitung einzuholen“, sagt Förster Lübbers. Wenn das Areal vollständig freigeräumt ist, soll mit der Aufforstung begonnen werden. Über das Vorhaben berät der Bauausschuss der Stadt Glinde am Donnerstag, 13. Februar, ab 19 Uhr im Marcellin-Verbe-Haus (Markt 2). Dort stellt die Forstbetriebsgemeinschaft ihre Strategie vor.
Borkenkäfer gefährdet weitere Flächen
„Ziel ist es, an der Stelle einen Laubmischwald anzulegen“, sagt Lübbers. Bis Ende April sollen ungefähr 10.000 Bäume, überwiegend Eichen, gepflanzt werden. „Laubbäume sind bedeutend resistenter gegen Borkenkäfer“, sagt Peter Michael Geierhaas (SPD), stellvertretender Vorsitzender des Bauausschusses. „Die Aufforstung sollte kein Problem darstellen, da durch den Verkauf des Holzes bereits Geld eingenommen wurde und die Preise für die Setzlinge auch nur gering sind.“
Der Borkenkäfer gefährdet auch weitere Waldflächen in Glinde. Jens Lübbers spricht von drei bis fünf „Kalamitätsflecken“, wie die Fachleute sagen. Im Stadtwald, der ungefähr 40 Hektar umfasst, sei bislang ein Hektar abgeholzt worden. „Der Borkenkäferbefall im Kreis Stormarn ist in den letzten Jahren gestiegen. Es ist eine Sekundärerscheinung des Klimawandels“, sagt Lübbers. Wichtig zur Vorbeugung sei ein enger Kontakt zwischen der Landwirtschaftskammer und den Eigentümern der Wälder.