Hoisdorf. An der Oetjendorfer Landstraße entsteht ein Sportzentrum mit einem Anbau für Hortkinder. Anfang März soll Richtfest gefeiert werden.
Das „größte Bauprojekt der Gemeinde überhaupt“ – die neue Mehrzweckhalle an der Oetjendorfer Landstraße – ist voraussichtlich im Oktober dieses Jahres bezugsfertig. Das hofft Hoisdorfs Bürgermeister Dieter Schippmann, sagt: „Wenn es keinen großartigen Wintereinbruch mehr gibt, können wir im März Richtfest feiern.“ 4,5 Millionen Euro lässt sich die Gemeinde ihr neues Sportzentrum kosten. Damit geht es zugleich auch als teuerstes Projekt in die Hoisdorfer Geschichte ein.
Neues Gebäude ersetzt Halle des Turn- und Sportvereins
Der Neubau ersetzt die sanierungsbedürftige Halle des Turn- und Sportvereins (TuS) Hoisdorf aus den 1970er- Jahren. Das neue Gebäude bietet mit 1630 Quadratmetern mehr als doppelt so viel Nutzfläche wie zuvor. Neben einer 200 Quadratmeter großen Allgemeinsporthalle befinden sich im Erdgeschoss zwei jeweils 100 Quadratmeter große Räume für Kraftsport, Gymnastik und Theater.
Erstmals wird es auch eine Gastronomie mit Kiosk geben
Hinzu kommen Büros, ein Besprechungsraum, Technik-, Wasch- und Lagerräume. Mit dem Neubau eröffnet der TuS hier erstmals eine Gastronomie mit Kioskbetrieb. „Da kann man sich dann im Sommer auch mal ein Eis oder eine Portion Pommes gönnen“, sagt Schippmann. Im Obergeschoss stehen den Sportlern acht Umkleideräume sowie vier Dusch- und Toilettenräume zur Verfügung. Die Mehrzweckhalle wird künftig vom TuS, dem Kindergarten und der Grundschule Hoisdorf genutzt.
Der Kinderhort wird vier Räume des Anbaus beziehen
An das Sportzentrum angegliedert sind Räumlichkeiten für den Kinderhort Hoisdorf: vier Räume inklusive Toiletten sowie ein Aufenthaltsraum für das Personal. Die Räume ersetzen die provisorischen Container auf dem benachbarten Schulgelände, in denen der Hort die Kinder zur Nachmittagsbetreuung unterbringt. Da die Container aufgrund der aktuellen Bauarbeiten an der neuen Halle bereits abgebaut werden mussten, verbringen die fünf Gruppen ihre Nachmittage zurzeit in der Grundschule Hoisdorf. „Der Umzug ist für uns eine klare Verbesserung“, sagt Tatiana Noori-Lyashko, Leiterin des Hortes.
75 Hortkinder können aus Grundschule in Neubau ziehen
Sobald das Gebäude an der Oetjendorfer Staße bezugsfertig ist, können die fünf Gruppen mit 75 Hortkindern aus der Grundschule in den Anbau umziehen. „Bis jetzt ist noch nicht festgelegt, ob sich daraus auch weitere Hortplätze ergeben“, sagt Noori-Lyashko zum Abendblatt. Seit der Grundsteinlegung am 20. September vergangenen Jahres hat sich bei Hoisdorfs Jahrhundertprojekt schon einiges getan. „Das Erdgeschoss ist bereits fertig gemauert und schon bald wird das Obergeschoss ebenfalls vollständig stehen“, sagt Schippmann. Hatten ungeplante Funde von alten Rohren und Kabeln unter dem Altbau die Arbeiten zu Baubeginn leicht verzögert, liegt die Grundstücksgesellschaft Hermann Rautenberg aus Ratzeburg mittlerweile gut im Zeitplan.
Der milde Winter wirkt sich positiv auf Baufortschritt aus
„Wir werden Anfang der kommenden Woche den rechten Teil fertig stellen“, sagt Sandy Hölscher, Bauleiter des Hoisdorfer Großprojektes. Das weiße Mauerwerk aus Sandstein sei so gut wie fertig. „Von unserer Seite aus ist alles im grünen Bereich“, sagt der Bauleiter. Durch die leichten Verzögerung vor Baubeginn habe die Firma zwar nicht in ihren Hauptarbeitsmonaten beginnen können, doch Hölscher zeigt sich trotzdem optimistisch: „Das Wetter und der milde Winter tragen zwar nicht dazu bei, Zeit aufzuholen, erschweren uns die Arbeit aber auch nicht.“
Gemeinde kann im Neubau Strom aus Blockheizkraftwerk nutzen
Beim Neubau profitiert die Gemeinde auch vom 2017 installierten Blockheizkraftwerk an der Oetjendorfer Landstraße. Schippmann hatte sich damals für die modular aufgebaute Anlage zur Gewinnung von elektrischer Energie und Wärme eingesetzt. Das 450.000 Euro teure Kraftwerk beheizt bereits den gesamten Komplex mit Schule, Turnhalle, Kindergarten und Tennisvereinsräumen. „Wir haben vorausschauend gehandelt und können nun mit Hilfe des Blockheizkraftwerkes auch die Mehrzweckhalle beheizen“, sagt der pensionierte Architekt Schippmann.
Die gute Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten begünstige den Baufortschritt. Sowohl das Architekturbüro Gebrüder Schmidt aus Bad Segeberg, die Grundstücksgesellschaft Hermann Rautenberg als auch der Sportverein, die Kindertagesstätte und die Schule seien sehr kooperativ gewesen. Schippmann: „Ein richtiges Gemeinschaftsprojekt.“