Barsbüttel. Anwohner der Gemeinde wollen Soltausredder als Einbahnstraße. Fraktionen entscheiden sich mehrheitlich gegen diese Forderung.

Die Probleme in ihrer Straße monieren Anwohner des Soltausredders in Barsbüttel seit Jahren. Dort, wo Grund-, Gemeinschaftsschule, Kita, Schwimmhalle und Sportanlage dicht beieinander liegen. Morgens sowie mittags herrscht mitunter Verkehrschaos, wenn der Unterricht beginnt und endet. Und es ist gefährlich für die Jungen und Mädchen. Deshalb hatten die Anlieger gefordert, dass die Tempo-30-Zone zur Einbahnstraße umfunktioniert wird. Doch daraus wird nichts. Die Politik lehnt es mehrheitlich ab und folgt damit einer Empfehlung von Experten.

Solch ein Projekt verursache erhebliche Umbaukosten

Sie hatten im Auftrag der Gemeinde ein Verkehrskonzept für den Bereich nördlich der Hauptstraße erstellt. Dafür zahlte Barsbüttel 40.000 Euro. Anlass war der Frust der im Soltausredder lebenden Menschen. Die Bürger konnten sich in Workshops beteiligen. Im Abschlussbericht sind mehr als ein Dutzend Maßnahmen aufgeführt, um die Situation zu verbessern. Diese sind vom Planungsbüro bewertet. Demnach würden im Fall einer Einbahnstraßenregelung andere Wege im Wohngebiet dauerhaft belastet. Zudem verursache so ein Projekt erhebliche Umbaukosten.

Eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aller Fraktionen, der auch Bürgermeister Thomas Schreitmüller und Bauamtsleiterin Rita Dux angehörten, traf sich dreimal zwecks genauerer Betrachtung. Jetzt kam es im Planungsausschuss zur Abstimmung über jeden Punkt. Nur die Grünen machten sich dafür stark, den Soltausredder für Autos in eine Richtung zugänglich zu machen. „Die Gefahren für Fußgänger und insbesondere Kinder bleiben, weil Autos zum Ausweichen immer wieder über den Fußweg fahren“, sagt Fraktionschef Joachim Germer.

Eltern seien für das Verkehrschaos verantwortlich

Die Politiker einigten sich darauf, das Parken auf der Straße zu verbieten. Dafür werden sieben Markierungen für Buchten entfernt. Hol- und Bringzonen für Eltern lehnten die Entscheidungsträger ab. „Parkmöglichkeiten gibt es in der Gegend genug, zum Beispiel am Sportplatz“, sagt Rainer Eickenrodt, Fraktionsvorsitzender der Wählergemeinschaft Bürger für Barsbüttel.

Eltern, die ihren Nachwuchs zu den Schulen fahren, sind verantwortlich für das Verkehrschaos in der Straße. Droht jetzt neuer Ärger mit den Anwohnern? „Ich denke schon, dass sie sich zu Wort melden und auf die Politik zugehen werden“, sagt Joachim Germer. Vor drei Jahren hatten 63 Personen ein Schreiben an die Verwaltung signiert mit Lösungsvorschlägen für den Soltausredder.