Ahrensburg. Ingenieurbüro empfiehlt Ahrensburg am Stormarnplatz eine Tiefgarage. Eine provisorische Stellfläche wird nicht früher errichtet.

Der provisorische Parkplatz auf dem Ahrensburger Stormarnplatz wird erst errichtet, wenn die Bauarbeiten für das Wohn- und Geschäftshaus an der Alten Reitbahn beginnen.

CDU befeuert Kontroverse um Parkplätze

Ein Antrag der CDU, die 120 Stellplätze bereits früher und zwar bis zum Umbau der Hamburger Straße bereitzustellen, erhielt im Umweltausschuss keine Mehrheit. „Gerade die lange Umbauphase der Hamburger Straße bereitet den Einzelhändlern große Sorgen“, begründete CDU-Fraktionschef Detlef Levenhagen den Antrag. „Unsere Innenstadt muss weiterhin gut erreichbar sein, damit der Einzelhandel in dieser Zeit keine Umsatzrückgänge verzeichnet.“

Die Hamburger Straße soll im Zentrum umgestaltet werden. Die Planungen sehen vor, die Zahl der Stellflächen von 53 auf 17 zu reduzieren, die Gehwege zu verbreitern und den ursprünglichen Allee-Charakter wiederherzustellen. Baubeginn könnte Anfang 2021 sein, die Verwaltung rechnet mit einer Bauzeit von zwei Jahren. Wann die Arbeiten an der Alten Reitbahn starten, ist dagegen noch völlig unklar. Der Antrag der CDU löste in der gemeinsamen Sitzung des Bauausschusses mit dem Umweltausschuss am Mittwochabend erneut eine kontroverse Debatte über das Thema Parkplätze aus.

SPD will Bauarbeiten an der Reitbahn verschieben

„Wir versauen hier ohne Not eine Grünfläche. All die Probleme resultieren aus falschen Entscheidungen der Vergangenheit“, wetterte Gerhard Bartel (SPD) in Richtung CDU und Grüne, verwies auf den Lindenhof. Beide Fraktionen hatten das umstrittene Bauprojekt mit ihrer politischen Mehrheit ermöglicht. Rund 100 Parkplätze mussten dort für den Bau eines Wohn- und Geschäftshauses weichen. Die SPD beantragte, dass die Alte Reitbahn erst bebaut werden soll, wenn der Umbau der Hamburger Straße abgeschlossen ist, um das Parkplatzproblem nicht weiter zu verschärfen. Der Antrag erhielt ebenfalls keine Mehrheit.

Wie die langfristige Lösung beim Thema Parkplätze aussehen soll, wollen die Politiker am kommenden Mittwoch, 15. Januar, im Bauausschuss entscheiden. Konkret geht es um die Frage, ob Ahrensburg eine Tiefgarage mit rund 240 Plätzen auf dem Stormarnplatz hinter dem Rathaus realisiert oder ob stattdessen ein Parkhaus am südwestlichen Ende gebaut wird. Matthias Timm, Geschäftsführer des Kaufhauses Nessler, hat angeboten, die zweite Variante auf eigene Kosten errichten zu wollen.

Experten schätzen die Netto-Baukosten für Parkhaus auf 8,6 Millionen Euro

Die Stadtverwaltung hat im Auftrag der Politik prüfen lassen, welche Variante empfehlenswerter ist. Das beauftragte Ingenieurbüro SBI und die WRS Architekten und Stadtplaner kommen zu dem Ergebnis, dass „aus Gründen der Effizienz, der Verkehrsabwicklung, des Denkmalschutzes und der städtebaulichen Einfügung die Tiefgarage als Vorzugsvariante zu bewerten ist“. Um 240 Stellplätze in einem Parkhaus unterzubringen, müsste dieses den Experten zufolge über sechs Ebenen gebaut werden. Das erzeuge einen „deutlichen Maßstabsbruch zu dem nebenan befindlichen eingeschossigen Jugendzentrum“, heißt es in der 20-seitigen Abwägung. Das Parkhaus müsste etwa 16 Meter hoch werden. Die Experten schätzen die Netto-Baukosten auf 8,6 Millionen Euro. Der Grund für die hohe Summe: Durch die begrenzte Fläche komme kein modularer Fertigbau infrage.

Deutlich günstiger wäre demnach ein ebenerdiger Parkplatz hinter dem Rathaus (1,8 Millionen Euro). Dann ließe sich die Fläche aber nicht mehr für Skateranlage und Stadtpark nutzen. Das sei nur mit der geplanten Tiefgarage (Netto-Kosten: 6,9 Millionen Euro) möglich.