Ahrensburg. Ahrensburger Jugendbeirat kritisiert Politik, weil diese auf dem Stormarnplatz Stellplätze für Autos schaffen will.

Genau 1668 Ahrensburger haben die Online-Petition des Kinder- und Jugendbeirates (KiJuB) für den Erhalt der Grünfläche auf dem Stormarnplatz unterzeichnet. Die Politik möchte auf dem Areal neben den Fußballfeldern vorübergehend Stellplätze für Autos schaffen. Die Jugendlichen befürchten, dass daraus eine Dauerlösung werden könnte.

„Wir fordern, dass die Freifläche zeitnah zu einem Stadtpark umgestaltet wird“, heißt es in der Petition. Diesen Ort mit einem Parkplatz zu verschandeln, sei eine Einschränkung der Lebensqualität in Ahrensburg. „Wir sind überwältigt von der positiven Resonanz. Sie zeigt, dass wir mit unserer Forderung viel Zuspruch erfahren“, sagt der KiJuB-Vorsitzende Daniel Goetz. „In unserer Geschäftsstelle rufen täglich Leute an, um uns ihre Untersützung zuzusichern.“ Die Mehrheit der Ahrensburger Stadtverordneten kritisiert Daniel Goetz scharf: „Der KiJuB ist enttäuscht, dass die Politiker unsere Petition unberücksichtigt stehenlassen und Alternativvorschläge abgebügelt haben.“

Die Stadtverordnetenversammlung hatte die Parkplatzpläne mit den Stimmen von CDU, Grünen und Wählergemeinschaft WAB abgesegnet, ohne das Ergebnis der Petition abzuwarten. Auf der 7700 Quadratmeter großen Grünfläche sollen demnach vorübergehend Parkplätze geschaffen werden, um wegfallende Stellflächen während der Bauarbeiten auf der Alten Reitbahn und an der Hamburger Straße zu kompensieren. SPD, FDP und Linke hatten die Entscheidung heftig kritisiert.

Jugendbeirat fordert Umsetzung der Skateanlage

Auch die Verwaltung äußerte Zweifel, korrigierte die von den Stadtverordneten geforderte Parkplatzzahl von 200 auf 120 nach unten. Denn ein Teil der Fläche soll als Materiallager während der Rathaussanierung dienen.

Der KiJuB hatte als Kompromiss eine Begrenzung auf 60 Plätze bei Erhaltung eines Teils der Rasenfläche beantragt, war damit aber gescheitert. „Der Park mit neuer Skateanlage wird uns seit Jahrzehnten versprochen“, begründete Tim Grammerstorf vom KiJuB die Petition. „Die Fläche zwischen Rathaus, Jugendtreff Bruno-Bröker-Haus und Peter-Rantzau-Haus ist prädestiniert für ein Mehrgenerationenprojekt.“ Und er fügt hinzu: „Provisorien bleiben meist deutlich länger.“ Auch gefährdeten einparkende Autos die jungen Sportler auf ihrem Weg zu den Fußballplätzen.

Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, hatten die Mitglieder des Beirates einen offenen Brief an Politik und Verwaltung gerichtet und zu einem Protestgrillen auf dem Stormarnplatz eingeladen, um die Aufenthaltsqualität der Grünfläche zu demonstrieren.

„Wir werden weiter für den Erhalt einer der letzten innerstädtischen Freiflächen kämpfen“, sagt Goetz. Wenigstens die Skateanlage müsse endlich umgesetzt werden.