Bad Oldesloe. Eltern wurden über Probleme informiert. Auch der Verein OASE, der die Nachmittagsbetreuung organisiert, erhebt Vorwürfe.
Ein Großteil der Lehrkräfte der Klaus-Groth-Schule in Bad Oldesloe hat eine Versetzung beantragt. Grund dafür ist nach Abendblatt-Informationen ein gestörtes Verhältnis zur Schulleitung. Auch der Verein OASE, der die Nachmittagsbetreuung an der Grundschule organisiert, erhebt schwere Vorwürfe und sieht eine weitere Zusammenarbeit mit der Schule in Gefahr.
Mutter möchte aus Sorge um ihre Tochter Namen nicht nennen
„Wie soll es mit unserer Schule weitergehen, wenn keine Lehrer und keine Betreuung mehr da ist“, sagt eine Mutter gegenüber dem Hamburger Abendblatt. Ihren Namen möchte sie nicht in der Zeitung lesen. Aus Angst davor, dass ihre Tochter an der Schule sonst Probleme bekommen könnte. Die Frau war nach einer Sitzung des Schulelternbeirates über die Probleme und über den „gestörten Schulfrieden“ informiert worden. Demnach wollen 14 der insgesamt 17 Lehrkräfte nicht mehr unter der aktuellen Schulleitung arbeiten und hätten einen Antrag auf Versetzung eingereicht.
Beirat spricht von Unstimmigkeiten zwischen Lehrern und Leitung
Gegenüber den Eltern habe der Beirat von „großen Unstimmigkeiten zwischen Kollegium und Schulleitung“ berichtet. Die Zusammenarbeit mit der aktuellen Schulleitung sei „schwierig“. Personen würden gegeneinander ausgespielt. „Lehrkräfte wissen nicht, wie sie bis zum Sommer durchhalten sollen, selbst langjährigen Lehrkräften ergeht es so“, sagt die Mutter. Unzufrieden ist auch die OASE.
Der Oldesloer Verein organisiert unter anderem die Nachmittagsbetreuung an der Schule und beschäftigt eigene Mitarbeiter, die nicht über die Schule angestellt sind. Auch dort hätten zwei Betreuungskräfte angekündigt, ihre Arbeit niederzulegen, sollte sich nicht umgehend etwas an den Zuständen an der Klaus-Groth-Schule ändern.
Verein beschreibt die Lage als „festgefahren und katastrophal“
„Ich kann bestätigen, dass eine gute Zusammenarbeit mit der Schulleitung nicht mehr möglich ist“, sagt Andrea Kefrig-Blase. Zunehmend bekomme sie daher auch ein Problem mit ihrem Personal: „Mir laufen die Mitarbeiter weg, es geht nicht mehr.“ Seit im Frühjahr die Leitung der Schule wechselte, werden laut Kefrig-Blase Absprachen nicht mehr eingehalten und „einem jedes Wort im Mund umgedreht“.
Jede Kleinigkeit müsse sie sich seitdem per Mail bestätigen lassen. „Und das geht allen so. Uns, dem Schulelternbeirat und den Lehrern“, sagt die OASE-Leiterin. Seit fünf Jahren habe die Zusammenarbeit zwischen Schule und Verein problemlos funktioniert. Jetzt beschreibt Kefrig-Blase die Situation als „festgefahren“ und „katastrophal“.
Schulrat macht keine genauen Angaben – Datenschutzgründe
Die Schulleiterin Maren Schindeler-Grove ist seit Wochenbeginn für das Abendblatt nicht zu erreichen. Sowohl mehrere Anrufe als auch eine schriftliche Anfrage dieser Zeitung per E-Mail blieben bisher unbeantwortet. In der Schule selbst hieß es auf Anfrage, die Schulleiterin sei krank gemeldet, sagte eine Lehrkraft.
Ministerium in Kiel bestätigt: Probleme sind Schulaufsicht bekannt
Vor ihrem Wechsel nach Bad Oldesloe im Frühjahr dieses Jahres leitete Maren Schindeler-Grove die Grundschule Harksheide-Nord in Norderstedt, allerdings nur für etwa ein Jahr. Zu den Hintergründen des Ärgers in Bad Oldesloe „konnte und wollte“ der zuständige Schulrat Michael Rebling „aus Datenschutzgründen“ keine Auskunft geben.
Dass es an der Grundschule offenbar großen Ärger gibt, bestätigt das Bildungsministerium des Landes Schleswig-Holstein auf Anfrage des Abendblattes. Sprecher David Ermes sagt: „Die Probleme an der Klaus-Groth-Schule in Bad Oldesloe sind der Schulaufsicht bekannt und wir sind zuversichtlich, in Kürze eine angemessene Lösung des Problems zu erreichen.“