Ahrensburg. Fraktionschef zeigt sich offen für den Bau einer Dreifeldhalle im Gewerbegebiet Beimoor-Süd – aber nicht vor 2022.

Die Chancen, dass sich der Wunsch des Ahrensburger TSV nach einer neuen Sportanlage im Gewerbegebiet Beimoor-Süd doch noch erfüllt, steigen. Denn die CDU, die größte Fraktion im Stadtparlament, geht bei der Debatte jetzt auf den Verein zu. „Irgendwann werden wir eine Sportstätte in Beimoor-Süd bauen müssen – das ist klar“, sagt Fraktionschef Detlef Levenhagen. „Denn Ahrensburg wird automatisch wachsen, da hat der ATSV Recht. Und als Politiker haben wir die Verpflichtung, dafür zu sorgen, dass alle Bürger Sport machen können – von den Kindern bis zur älteren Generation.“

Sportentwicklungsplan soll zunächst den Bedarf ermitteln

Von fehlenden Sportkapazitäten seien nicht nur die rund 4300 Mitglieder von Stormarns größtem Sportverein betroffen, sondern auch deren Angehörige. Eltern und Großeltern zum Beispiel, die wollten, dass ihre Kinder oder Enkelkinder Sport machen können.

Bevor die CDU konkretere Schritte einleite, wolle sie aber die Ergebnisse des Sportentwicklungsplans abwarten. Ein externer Dienstleister soll im Auftrag der Stadt ermitteln, welche Bedarfe die Ahrensburger beim Thema Sport haben und wie diese mit dem vorhandenen Angebot zusammenpassen. Die Untersuchung soll im kommenden Jahr erfolgen. 60.000 Euro haben die Politiker dafür im Haushalt vorgesehen. Ergebnisse erwartet die Verwaltung erst Ende 2020.

Zuletzt sprach CDU sich gegen Sportanlagen in Beimoor-Süd aus

„Danach werden wir innerhalb der Fraktion beraten, welche Schritte erforderlich sind“, sagt Levenhagen. Relativ wahrscheinlich sei der Bau einer Dreifeldhalle, wie vom ATSV gewünscht. Der Verein möchte auf dem Areal an der Ecke Ostring/Kornkamp-Süd zudem Fußballfelder, Beach- und Mehrzweckplätze, Skaterbahn und ein Clubhaus (siehe Plan unten). Was diese „große Lösung“ betrifft, ist der CDU-Politiker angesichts der von ihm geschätzten Kosten in Höhe von 20 bis 30 Millionen Euro weiterhin skeptisch. „Ich wüsste nicht, wo das Geld herkommen sollte“, sagt Levenhagen, verweist auf andere Großprojekte wie den Neubau des Schwimmbades, den Rathausanbau und die Sanierung des Schulzentrums Am Heimgarten. Die CDU halte zudem daran fest, dass die Fußballfelder auf dem Stormarnplatz erhalten bleiben müssen.

Zuletzt hatte sich die CDU gegen Sportanlagen in Beimoor-Süd ausgesprochen, unter anderem mit dem Argument, dass diese für Kinder und Jugendliche wegen des stark befahrenen Ostrings nicht gefahrlos mit dem Rad zu erreichen seien. Dazu sagt Levenhagen jetzt: „Das Projekt geht nur mit einer Tunnel- oder Brückenlösung. Einen anderen Standort sehe ich zurzeit nicht.“ Frühestens im Haushalt 2022/23 könnte nach Ansicht des CDU-Politikers Geld für erste Planungen bereitgestellt werden.

Treffen mit Grünen kam kurzfristig nicht zustande

Der ATSV-Vorsitzende Jürgen Westphal freut sich über die Aussagen der CDU. „Uns ist klar, dass der Sportpark nicht sofort realisiert werden kann“, sagt er. „Die Sporthalle ist für uns das drängendste Problem. Von daher wäre das schon mal ein wichtiger erster Schritt. Der Rest könnte dann peu à peu folgen.“ Gespräche mit den Fraktionen der Grünen, FDP und Linken habe es immer noch nicht gegeben, so Westphal. Ein für Donnerstagabend geplantes Treffen mit den Grünen hätten diese kurzfristig abgesagt. Es soll voraussichtlich im November nachgeholt werden.

Christian Schubbert (Grüne), Vorsitzender des Sportausschusses, sieht bei dem Thema derzeit keinen Handlungsbedarf. Er sagt: „Wenn eine Fraktion einen Antrag stellt, wird sich der Ausschuss damit beschäftigen. Vorher nicht.“ Die Grünen wollten zunächst die Ergebnisse des Sportentwicklungsplans abwarten. Schubbert: „Dort werden nicht nur die Bedarfe des ATSV untersucht, sondern ganz Ahrensburgs.“