Reinbek. Gehäkeltes Tier unterstützt Patienten dabei, krankheitsbedingte Unruhe in ihren Händen zu kontrollieren. Projekt kommt gut an.

Eine kleine grüne Wollschnecke mit Fühlern, einem breiten Lächeln und buntgeringeltem Schneckenhaus hilft Demenzpatienten im Reinbeker Krankenhaus St. Adolf-Stift dabei, die krankheitsbedingte Unruhe in ihren Händen zu kontrollieren. Initiiert wurde das Projekt von der Demenzbeauftragten Yvonne Hillebrand.

Vorgestellt wurde „Lisbeth“ anlässlich des Welt-Alzheimertages

Hillebrand sagt: „Pflegetrainerin Annet Reitenbach gab mir eine selbstgehäkelte Schnecke mit dem Worten: ‚Versuch’, die Patienten damit abzulenken‘.“ Das funktionierte bei einer älteren Dame so gut, dass die Behandlungsmethode ausgebaut wurde. Mit dem Wollknäuel in der Hand erzählte die Patientin von sich und ihren Hobbys, wirkte entspannt und ausgelassen. „Jeder, der die Schnecke in die Hand nimmt, muss lächeln“, heißt es über den kleinen Helfer.

Vorgestellt wurde „Lisbeth“ kürzlich anlässlich des Welt-Alzheimertages. Seitdem wird sie den Patienten schon bei der Aufnahme überreicht, begleitet sie bei allen notwendigen Behandlungsschritten. Außerdem nützlich: Die Schnecke dient als Erkennungszeichen. So wird den Mitarbeitern des Krankenhauses ihre Arbeit erleichtert.

Auch außerhalb der Klinik ist Lisbeth beliebt. Oft werde gefragt, ob sie zu kaufen sei. Und auf den Stationen heißt es nun häufig: „Ich brauch mal ‘ne Lisbeth!“ Das setzt natürlich voraus, dass ausreichend kleine Schnecken zur Verfügung stehen. Eine Häkelanleitung gibt es am Krankenhausempfang (Hamburger Straße 41). Dort werden auch Wollspenden entgegengenommen.