Travenbrück/Lübeck. 39-Jähriger wegen Mordes aus niedrigen Beweggründen vor Gericht. Er soll Ivonne Runge getötet haben, weil sie ihn verlassen hatte.

Der Ex-Freund der getöteten Ivonne Runge aus dem Travenbrücker Ortsteil Schlamersdorf muss sich von Donnerstag, 24. Oktober, an vor der Ersten Großen Strafkammer am Landgericht Lübeck verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 39 Jahre alten Mann Mord aus niedrigen Beweggründen vor.

Er soll die Frau am späten Abend des 25. Oktober 2017 bei einem Treffen in seiner Wohnung in Rümpel auf bislang unbekannte Weise getötet haben, „weil er nicht bereit war zu akzeptieren, dass sie sich von ihm getrennt hatte und ihr Leben mit einem neuen Partner führen wollte“, sagt Oberstaatsanwältin Ulla Hingst.

Ivonne Runge war 18 Monate lang verschwunden

18 Monate lang hatten Freunde, Familie und Polizei vergeblich nach der Vermissten gesucht, auch in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY...ungelöst“ wurde der Fall thematisiert. Erst am 25. April dieses Jahres entdeckte ein Landwirt die sterblichen Überreste der Frau in einem Waldstück nahe des Autobahnkreuzes Bargteheide bei Hammoor.

Anfang Mai wurde ihr ehemaliger Lebensgefährte von der Polizei festgenommen, er sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Stefan B. war schon früh in den Fokus der Ermittler geraten, war zweimal vorübergehend festgenommen und verhört worden. „Er hat stets bestritten, etwas mit dem Verschwinden von Frau Runge zu tun zu haben“, sagte Oberstaatsanwältin Hingst.

Der Prozess vor dem Landgericht Lübeck (Schwartauer Landstraße 9-11) beginnt am 24. Oktober um 9 Uhr. Die Staatsanwaltschaft wird zunächst die Anklage verlesen. Bis Mitte Februar 2020 hat das Gericht nach Angaben ihres Sprechers Stephan Bahlmann 15 weitere Termine vorgesehen.