Grosshansdorf. Der US-Konzern plant ein Verteilzentrum in Bad Oldesloe. Partei will Auskunft über Arbeitsbedingungen und stellt verschiedene Fragen.

Der weltgrößte Online-Händler Amazon will in Bad Oldesloe ansässig werden und plant dort ein Verteilzentrum im neuen Gewerbegebiet im Süden der Kommune (wir berichten). Wegen der Arbeitsbedingungen an anderen Standorten steht der US-Konzern hierzulande in der Kritik. Stormarns SPD will jetzt Auskunft darüber haben, wie sich diese im Fall einer Ansiedlung gestalten.

„Die SPD steht neuen Arbeitsplätzen grundsätzlich positiv gegenüber“, sagte der Kreisvorsitzende Tobias von Pein auf dem Kreisparteitag im Großhansdorfer Emil-von-Behring-Gymnasium. „Doch diese müssen auch gute sein.“ In der Vergangenheit habe sich Amazon nicht gerade durch gute Bezahlung und Behandlung seiner Belegschaft hervorgetan. Die Sozialdemokraten werden einen Fragenkatalog an den Konzern schicken, fordern Antworten zu dem Thema sowie zur Verkehrsbelastung. „Damit soll eine öffentliche Debatte über die Arbeitsbedingungen bei Amazon angestoßen werden“, so Heiko Winckel-Rienhoff, Beisitzer im SPD-Kreisvorstand. „Uns ist es wichtig, dass das Unternehmen in dieser Hinsicht unter Druck gesetzt wird.“

Weiterer Diskussionspunkt war der Klimaschutz

Ein weiterer Diskussionspunkt beim Kreisparteitag war der Klimaschutz. Dazu sprach Nils Bollenbach, Vertreter der Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ aus Stormarn. In seinem Grußwort rief er zu weitgehenden Maßnahmen auf, die jetzt umgesetzt werden müssten. Auch die aus Stormarn stammende Europaabgeordnete Delara Burkhardt bekräftige in ihrem Redebeitrag die Notwendigkeit von schnellem Handeln. Sie werde dafür kämpfen, dass die Europäische Union ehrgeizige Klimaschutzpläne umsetze.

Verabschiedet wurde in Großhansdorf eine Positionierung zum Neubau der Müllverbrennungsanlage (MVA) in Stapelfeld. Die SPD will das Projekt nur dann gutheißen, wenn die MVA inklusive Erweiterung einer Klärschlammverbrennungsanlage auf dem neusten technologischen Stand gebaut wird und die Emissionen deutlich unter den gesetzlichen Grenzwerten liegen. Ebenso dürfe es nicht zu einem „Abfall-Tourismus“ kommen. Der SPD-Kreistagsabgeordnete Heinz Hartmann sagte: „Jede Region ist für ihren Müll verantwortlich. In Stapelfeld darf nur eine Verbrennung von Schlamm aus Stormarn, Segeberg und maximal Norddeutschland stattfinden.“

Neue Beisitzerin ist Carola Sander aus Ammersbek

Vor einem Jahr wurde der SPD-Kreisvorstand neu gewählt und bekam Aufgaben mit auf den Weg. Dessen Vize Lukas Zeidler sagte im Rückblick: „Der Kreisvorstand hat bereits einige der Maßnahmen umgesetzt. Ein besonderes Anliegen ist uns dabei, den Austausch mit Bündnispartnern, Vereinen und Verbänden zu intensivieren.“

Bezogen auf die Situation der Partei auf Bundesebene stieß der Prozess der Findung eines neuen Führungsduos auf viel Lob. Das Ausscheiden von Delara Burkhardt und Loretta Fokuhl aus dem Kreisvorstand machte die Neubesetzung der beiden Posten nötig. Zu neuen Beisitzerinnen wurden Carola Sander aus Ammersbek und Nicola van Welzen aus Barsbüttel gewählt.