Stapelfeld. Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft uneinig mit Grundstückseigner. Geschäftsführer sieht Projekt allerdings nicht in Gefahr.
Den Erschließungsvertrag mit der Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn (WAS) für das neue Gewerbegebiet hatte Stapelfelds Gemeindevertretung bereits im Februar abgesegnet. Unterschrieben ist das Dokument jedoch bis heute nicht. „Es gibt noch Details zu regeln. Wir sind auf der Zielgeraden und glauben an die Realisierung des Projekts“, sagt WAS-Geschäftsführer Detlev Hinselmann. Sein derzeitiges Problem: Ein Landwirt fordert zu viel Geld für eine Fläche, die der oberste Wirtschaftsförderer im Kreis für Betriebe vorgesehen hat.
Gemeinde hält sich laut Bürgermeister raus
Der geplante Minervapark in der 1800 Einwohner zählenden Gemeinde ist 13 Hektar groß und Bestandteil des ersten länderübergreifenden Gewerbegebiets von Schleswig-Holstein und Hamburg. Auf dem Terrain der Hansestadt gehören der bereits bestehende Merkurpark in Rahlstedt dazu sowie der sogenannte Victoriapark. Dort haben die Arbeiten bereits begonnen. Der Hamburger Teil umfasst 26,5 Hektar. Ob der Stapelfelder Abschnitt so voluminös wie angedacht wird, ist völlig unklar. Kommt es zu keiner Einigung zwischen WAS und dem Grundstückseigner, schrumpft der Stormarner Sektor. Doch selbst wenn dieser Fall eintreten sollte, sieht Hinselmann das Projekt nicht in Gefahr: „Diese Fläche ist für die Erschließung nicht existenziell.“
Wie groß das noch fehlende Stück Land ist, will Hinselmann nicht verraten. Nach Abendblatt-Informationen sind es rund 30 Prozent der eingeplanten Fläche. Erschließungsstart soll trotz der Probleme im Februar oder März sein. „Das ist grundsätzlich möglich“, sagt Hinselmann. Er hat die Hoffnung noch lange nicht aufgegeben, dass der Stapelfelder Teil die vorgesehenen Ausmaße erreicht. Das Abendblatt konfrontierte auch Stapelfelds Bürgermeister Jürgen Westphal (Wählergemeinschaft WGS) mit den Problemen. Der Politiker sagt dazu: „Das lässt uns unberührt. Eine Lösung zu finden, ist nicht Aufgabe der Gemeinde. Wir halten uns daraus.“
Auch Alte Landstraße soll umgebaut werden
In Stapelfeld ist das Projekt nicht unumstritten. So stimmten die beiden WGS-Vertreter Kai-Uwe Stehr und Martin Wesenberg sowie Jörg Tolzin (CDU) mit Nein, als in der Gemeindevertretung der Bebauungsplan abgesegnet wurde. Hauptargument für die Befürworter des Gewerbegebiets ist die Möglichkeit, bei der Verkehrsführung mitzureden. Ziel ist es, den Durchgangsverkehr aus der Hauptstraße (Kreisstraße 107) herauszuhalten, die mitten durch den Ort führt. Auch die Alte Landstraße (Landesstraße 222), die von Rahlstedt zum Autobahnanschluss Stapelfeld führt, soll umgebaut werden.
Laut Hinselmann haben sich schon viele Firmen bei ihm zwecks Ansiedlung beworben. Die größten Chancen haben jene, die am meisten Arbeitsplätze schaffen und der Gemeinde hohe Gewerbesteuereinnahmen sichern. Unternehmen, die von der WAS den Zuschlag erhalten, sind nicht automatisch gesetzt. Stapelfeld hat Vetorecht und muss als letzte Instanz zustimmen.