Glinde. Rund 30 Bürger haben Büsche und Bäume zurückgeschnitten. Blick auf das Kulturdenkmal wieder frei. Keine Reaktion des Eigentümers.

Nach einer Aktion der Grünen und rund 30 Glinder Bürgern ist der Blick auf das Kulturdenkmal Suck’sche Kate an der Dorfstraße in Glinde seit dem Wochenende wieder frei. Sie haben Büsche und Bäume zurückgeschnitten.

Passanten blicken jetzt allerdings nicht auf ein schmuckes Kleinod von 1855, sondern auf ein heruntergekommenes Haus mit kaputtem Dachfirst, der mit einer Plastikplane abgedeckt ist. Und auf Fenster, deren Sprossen durch Plastikjalousien verdeckt sind.

Auf einer Infoveranstaltung der Grünen sagte der Ortsvereins-Vorsitzende Jan Schwartz: „Jetzt ist das Ende der Fahnenstange erreicht. Wir erhöhen das Aktionsniveau.“ Darauf griffen etwa 30 Glinder zu Heckenscheren. Zuvor hatte die Fraktionsvorsitzende Petra Grüner darüber aufgeklärt, dass das Betreten des Grundstückes Hausfriedensbruch sei. Schwartz sagte: „Wir überschreiten jetzt eine rote Linie, das ist aber auch gewollt.“ Bis zum Sonntag gab es keine Reaktion des Eigentümers, einem Bauunternehmer aus Bergedorf. Jan Schwartz sagt, er rechne nicht mit einer Anzeige. Aber: „Falls es dazu kommt, sind wir vorbereitet.“

Politiker gibt Unterlagen an Denkmalschutz- und Baubehörde weiter

Die Glinderin Edeltraud Jobmann möchte, dass die Kate in alter Schönheit erstrahlt. Renate Flügge träumt sogar von einem kleinen, gemütlichen Café an dieser Stelle. Die Glinder Bürger Sandra Seidel und Sven Bodenhagen protestierten mit Spruchbändern, auf denen steht: „Baudenkmale sind Kulturerbe – und Erbe verpflichtet“. Mittlerweile haben das Mauerwerk und das Reetdach auf der Gartenseite Löcher.

Grünen-Politiker Schwartz hat alles dokumentiert: „Ich gebe die Unterlagen weiter an Denkmalschutz- und Baubehörde. Dann werden wir für dieses Jahr abwarten, ob sich etwas tut.“ Viel Hoffnung habe er aber nicht, zumal er die Auskunft der Denkmalschutzbehörde bekommen hat, dass aus deren Sicht mit dem Kulturgut alles in Ordnung sei.