Bargteheide. Birte Kruse-Gobrecht zieht eine Zwischenbilanz ihrer Tätigkeit. Und sie hat ihre Entscheidung für die Aufgabe nicht bereut,

Am Sonntag auf den Tag drei Jahre ist Birte Kruse-Gobrecht Bürgermeisterin von Bargteheide. Zeit für eine Halbzeitbilanz, da es weitere drei Jahre bis zur nächsten Wahl sind. „Es waren spannende, bewegende, aber auch lehrreiche Jahre“, sagte die 50 Jahre alte Chefin der Stadtverwaltung dem Abendblatt am Freitag. Nicht immer sei alles nach Plan verlaufen. Unter dem Strich habe sie ihre Entscheidung für dieses Amt aber bislang nicht bereut: „Es gibt, Stand heute, keinen Grund, 2022 nicht wieder anzutreten.“

Die erste Halbzeit sei vor allem geprägt gewesen von der Restrukturierung und Modernisierung der Verwaltung. Die Einführung eines fünften Fachbereichs habe vor allem zu einer Entzerrung der Aufgabenkonzentration im Ressort Bau und Liegenschaften geführt. Nun gelte es, den Digitalisierungsprozess voranzutreiben. „Das ist wichtig, damit die Verwaltung professionell und bürgernah arbeiten kann“, so Kruse-Gobrecht.

Bargteheide bekommt Millionen von der Städtebauförderung

Perspektivisch soll es zu einer Rathauserweiterung kommen, räumlich wie personell. Momentan gebe es rund 180 Mitarbeiter und damit fast eine Verdoppelung der Zahl innerhalb von 15 Jahren. Das sei aber auch notwendig, um die vielfältigen Aufgaben sach- und fristgerecht abarbeiten zu können.

Als großen Erfolg ihrer Amtszeit bewertet die studierte Juristin den Zuschlag für die Städtebauförderung. Zeitnah würden zweistellige Millionenbeträge fließen, um vor allem das Ortszentrum rund um den Bahnhof nachhaltig und zukunftsorientiert entwickeln zu können. Parallel müssten aber wichtige Infrastrukturprojekte forciert werden, wie der Bau der Feuerwache, einer neuen Gemeinschaftsschule, einer Kita und weiterer Hallen für den Schul- und Freizeitsport.

Sie sieht Defizite beim Thema Klimaschutz

Zur insgesamt positiven Bilanz habe zudem die Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs durch die neue Gewerbebuslinie beigetragen, die bevorstehende Einführung des Anrufsammeltaxis für den Stadtbereich und die bessere Anbindung an die Regionalbahnen. „Dass es gemeinsam mit der Wirtschaft gelungen ist, einen Halbstundentakt für die Gewerbebuslinie sicherzustellen, ist für die Bürger wie die Unternehmer im Gewerbegebiet ein großer Gewinn“, sagt die Bürgermeisterin.

Erheblichen Nachholebedarf sieht sie bei der Umsetzung der städtischen Klimaschutzziele. „Auf diesem Gebiet geht es mir persönlich zu langsam voran“, so Kruse-Gobrecht. Defizite sieht sie zudem auch in der Zusammenarbeit mit der Bargteheider Kommunalpolitik: „Manchmal habe ich den Eindruck, einige haben noch immer ein Problem damit, dass sie es im Rathaus jetzt mit einer Frau zu tun haben.“ Diesbezüglich müsse sicher noch mehr Vertrauen in der Kommune wachsen.