Steinburg. Bürger in Steinburg und Todendorf fürchten den Verlust von Zu- und Abfahrten und damit um ihre gute Anbindung.

Die Gemeinden Steinburg und Todendorf liegen in unmittelbarer Nähe zu Autobahn 1 und Bundesstraße 404. Im Zuge von Neu- und Ausbauarbeiten an beiden Strecken fürchten die Gemeinden um ihre direkte Anbindung an die Schnellstraßen – und durch die längeren Anfahrtswege mehr Verkehr in ihren Orten. Steinburgs Bürgermeister Wolfgang Meyer (CDU) sagte anlässlich des Besuchs des Bundestagsabgeordneten Gero Storjohann und des Landtagsabgeordneten Claus Christian Claussen (beide CDU): „Wir wollen unsere gute Infrastruktur von Arztpraxis bis Verkehrsanschluss erhalten.“

Zum Hintergrund: Auf der A 1 ist im Zuge des Neubaus des Autobahnkreuzes Bargteheide geplant, die Anschlussstelle zwischen Hammoor und Todendorf Richtung Norden nach Lasbek zu verlegen. Außerdem soll Steinburg im Zuge des dreispurigen Ausbaus 2020 die Zu- und Abfahrt auf die B 404 im Ortsteil Sprenge verlieren. Zusätzlich wird die Bundesstraße für eine Erweiterung zur Autobahn vorbereitet. „Dann könnte auch noch die Anschlussstelle im Ortsteil Mollhagen verschwinden“, befürchtet Meyer, weil auf einer Autobahn zur Gewährleistung des Verkehrsflusses größere Abstände zwischen Abfahrten üblich sind. Bis darüber entschieden wird, dauert es aber noch: Der aktuelle Bundesverkehrswegeplan gilt noch bis 2030. „Dennoch wollen wir jetzt die Pflöcke zum Erhalt einschlagen, sagte Meyer.

Bau könnte im nächsten Frühjahr beginnen

Das Planfeststellungsverfahren zur Ergänzung der B 404 um einen Überholstreifen ist bereits weit vorangeschritten. Meyer: „Nach Angaben des Landes soll es bis zum Jahresende abgeschlossen sein.“ Folgen keine Klagen, könnte im nächsten Frühjahr mit dem Ausbau begonnen werden. „Wir wollen bis dahin noch durchsetzen, dass die Zu- und Abfahrt für Rettungskräfte erhalten bleibt.“ Die Sprenger Ortswehr sei extra mit schwerem Gerät zur Bergung von Unfallopfern ausgestattet, Hilfsfristen könnten bei einem Umweg möglicherweise nicht mehr eingehalten werden. Neben diesem Minimalziel wollen die Gemeinden jedoch auch sicherstellen, sich weiter entwickeln zu können. Todendorfs Bürgermeister Philipp Lemke (Wählergemeinschaft AFWT) sagte: „Wir sind bereit, weiter zu wachsen und planen gemeinsam ein Gewerbegebiet.“ Steinburg hat im Moment 2760 Einwohner, Todendorf etwa 1250. Für den Bundestagsabgeordneten Storjohann ist jedoch klar: „Wenn sie eine Autobahnabfahrt haben, werden ihre Orte kräftig wachsen, was Bevölkerung und Gewerbe angeht.“ Es sei Sache der Kommunalpolitiker zu entscheiden, ob sie diesen Schritt gehen wollen. „Dann setze ich mich gern für Sie ein.“

Denn ab 2021 kümmert sich der Bund mit der Autobahn GmbH selbst um seine Fernstraßen, bis dahin ist diese Aufgabe noch an die Länder delegiert. Landtagspolitiker Claussen verspricht: „Für die Rettungszufahrt werde ich mich vorher stark machen.“