Barsbüttel. Barsbüttels Parteien wollen den Klimaschutz vorantreiben. Dazu gibt es verschiedene Ansätze. Jetzt ist eine Arbeitsgruppe gefragt.

Die Parteien in Barsbüttel sind sich einig: Sie wollen mehr in Sachen Klimaschutz machen. Nur was genau, das soll jetzt eine Arbeitsgruppe, die sich aus jeweils zwei Mitgliedern der Fraktionen zusammensetzt, erörtern. Ein erstes Treffen ist bereits in den Sommerferien geplant. Darauf haben sich die Kommunalpolitiker auf der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses geeinigt.

In dem Gremium hatten die Parteien eigene Anträge mit unterschiedlichen Inhalten vorgestellt. Die SPD wollte eine Klimaschutzresolution verabschieden und hatte dazu mehrere Punkte aufgeführt, unter anderem alle gemeindlichen Gebäude schnellstmöglich nach energetischen Standards zu sanieren. Auch soll ein Umweltfond eingerichtet werden, aus dem Projekte von Kitas, Schulen, Vereinen und Verbänden zu dem Thema finanziell unterstützt werden. Die Grünen möchten einen Klimaschutzmanager einstellen und einen Umweltausschuss installieren.

Grüne halten schnelle energetische Sanierung aller gemeindlichen Gebäude für nicht umsetzbar

Die Wählergemeinschaft Bürger für Barsbüttel (BfB), stärkste politische Kraft in der Kommune, und die CDU formulierten gemeinsame Anliegen. Unter anderem heißt es: „Die Gemeinde Barsbüttel bekennt sich ausdrücklich neben der ökonomischen zusätzlich zur ökologischen Nachhaltigkeit.“ Vor allem solle der Schutz der Natur und der menschlichen Gesundheit verfolgt werden. Als Stichworte nennen sie Lärmschutz, Luftreinhaltung, Geruchsbelästigung und Bodenschutz.

„Im Grundsatz verfolgen wir alle ein Ziel“, sagt Grünen-Fraktionschefin Angela Tsagkalidis. Deswegen wollen die Parteien nach der Sommerpause einen interfraktionellen Antrag stellen, um in Sachen Klimaschutz geschlossen aufzutreten. Bis dahin wird es aber noch einige Diskussionen geben, Tsagkalidis sagt zum Beispiel: „Die rasche energetische Sanierung der gemeindlichen Immobilien ist nicht umsetzbar. Das können wir nicht bezahlen.“

Barsbüttel hat derzeit zwölf Millionen Euro Schulden. Und es werden mehr. So saniert und erweitert die Gemeinde gerade ihr Rathaus. Ob die Kosten bei unter zehn Millionen Euro bleiben wie angedacht, ist fraglich. Dazu sollen die Ortswehren in Willinghusen und Stemwarde neue Gerätehäuser bekommen.

Wählergemeinschaft BfB und CDU möchten Leihsystem Stadtrad in Barsbüttel

Zweifel gibt es auch an der Notwendigkeit eines Klimaschutzmanagers. „Wir hatten ja einen. Dessen Aufgabe war, die gemeindlichen Objekte zu untersuchen und Verbesserungsvorschläge zu machen. Das ist geschehen“, sagt der BfB-Fraktionsvorsitzende Rainer Eickenrodt. So eine Stelle dürfe nicht nur für die Außendarstellung geschaffen werden, sondern müsse auch einen Nutzen für Barsbüttel bringen.

Keinen Widerspruch dürfte es gegen den Vorschlag von Wählergemeinschaft und CDU geben, Gespräche mit den Betreibern des Fahrradleihsystems Stadtrad aufzunehmen zwecks Erweiterung des Geschäftsbereichs nach Barsbüttel. Wie berichtet, will auch die Nachbargemeinde Oststeinbek eine Anfrage starten.