Oststeinbek. Oststeinbek wird doch kein E-Auto der Verwaltung an Bürger verleihen. Stattdessen wünschen sich Politiker größere Projekte.
Die Kommunalpolitiker in Oststeinbek strengen sich an, den Klimaschutz voranzutreiben. Sie schlagen vor, das Hamburger Leihfahrradsystem Stadtrad nach Stormarn zu erweitern und im Hauptort sowie in Havighorst je eine Station zu schaffen. Außerdem wollen sie um E-Carsharing-Anbieter werben, damit diese ihr Geschäftsgebiet auf die 9000-Einwohner-Kommune ausdehnen.
Gesprochen wurde darüber auf der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses. Dem Gremium lag eine Beschlussvorlage zur umweltfreundlichen Mobilität mit folgendem Inhalt vor: Die Gemeinde wird selbst E-Carsharing-Anbieter und verleiht einen Renault Zoe der Verwaltung an Abenden und Wochenenden an einen Kreis von maximal 20 Personen. Die Idee hatte Bürgermeister Jürgen Hettwer im vergangenen Jahr in die Politik getragen. Daraufhin wurde er beauftragt, das Projekt zu konkretisieren.
E-Auto der Verwaltung hat 240 Kilometer Reichweite
Das Rathaus erstellte eine Gebührensatzung sowie eine Nutzungsordnung. Demnach kostet jede angefangene halbe Stunde 5,90 Euro, für eine Ausleihe über acht Stunden hinaus sind 100 Euro vorgesehen. Wird das Fahrzeug nicht aufgeladen zurückgebracht, macht das 51 Euro extra. Die Buchung ist über ein Programm der Gemeinde per Smartphone vorgesehen.
Oststeinbeks Politiker entschieden sich aber dagegen, das Fahrzeug mit seinen 240 Kilometern Reichweite zu verleihen. „Es ist ein zu geringer Nutzen im Verhältnis zum Aufwand, der bei der Verwaltung liegen würde“, sagt Bürgervorsteher Hendrik-C. Maier. Der CDU-Politiker denkt in anderen Dimensionen und will beim Thema Umweltschutz auch das Fahrrad einbeziehen. „Stadtradstationen in beiden Ortsteilen wären gut, diese sollten auch an den nahe liegenden U-Bahnhöfen Mümmelmannsberg und Steinfurther Allee gebaut werden. Wir werden auf jeden Fall anfragen.“ Außerdem hoffe er, dass Oststeinbek einen großen E-Carsharing-Anbieter gewinnen könne.
Bürgermeister plant Vernetzung mit Nachbarkommunen
Der Hauptausschuss beschloss, dass über alternative Konzepte zum gemeindeeigenen Elektroauto-Verleih beraten werden soll. Das geschieht in einer Arbeitsgruppe mit dem Namen Mobilität. Ihr gehören Vertreter der Fraktionen und Rathausmitarbeiter an. Das nächste Treffen ist in der kommenden Woche. Im dritten Quartal will Bürgermeister Hettwer im Hauptausschuss berichten. Er sagt: „Ich werde Kontakt mit Carsharing-Anbietern aufnehmen. Es macht aber Sinn, sich dabei mit den Nachbarkommunen zu vernetzen.“